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DEPECHE MODE - Memento Mori

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Artist DEPECHE MODE
Title Memento Mori
Homepage DEPECHE MODE
Label COLUMBIA
Leserbewertung
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Es ist wohl kein Zufall, dass das jüngst erschienene DEPECHE-MODE-Album den Titel „Memento Mori“ heißt. Ihrer Sterblichkeit sind sich Martin Gore und Dave Gahan vermutlich insbesondere durch den plötzlichen Tod ihres Bandkollegen Andrew ‚Fletch‘ Fletcher bewusst geworden. Der Bandmitbegründer verstarb im Mai 2022 mit nur 60 Jahren an einer Aortendissektion. Seit 1980 haben die drei gemeinsame Sache gemacht, 14 Alben veröffentlicht und mehr als 100 Millionen Tonträger verkauft. Auch am 15. Studio-Output hat Fletch mitgearbeitet, denn bereits in der Frühphase der Pandemie begannen die Aufnahmen für „Memento Mori“. Sogar der Albumtitel stand bereits fest, als der Keyboarder abrupt aus dem Leben gerissen wurde. Ist der Name deshalb womöglich sogar schicksalhaft? Nun, alle drei Musiker haben ihren 60. Geburtstag bereits hinter sich, da kommen die Gedanken an die Endlichkeit des Lebens vielleicht auch von ganz allein. Fakt ist zweifellos, dass DEPECHE MODE seit 40 Jahren Standards im Synthie-Pop setzen. Zeitlose Songs wie „Just Can’t Get Enough“, „Enjoy The Silence“ oder auch „People Are People“ prägten eine ganze Generation von jungen Menschen und dürfen auf keiner gut sortierten Party fehlen.

Mit „Menento Mori“ liefern DEPECHE MODE nicht unbedingt die nächsten Fetenhits, vielmehr bitten sie mit ihren Liedern über Abschied, Sterben und Gedanken über das Jenseits auf eine emotionale Achterbahnfahrt zwischen Frust, Melancholie, Hoffnung und letztlich doch auch Freude. Den Anfang macht der bedrohlich wirkende Opener „My Cosmos Is Mine“, der Verrat, Sehnsucht und Einsamkeit suggeriert, während das nachfolgende „Wagging Tongue“ trotzig über Lügen und Zweifel nachdenkt. Die Vorabsingle „Ghosts Again“ lädt mit eingängigen Melodien, aber auch gelegentlich dissonanten Klängen auf den Dancefloor und lenkt den Fokus auf verschwendete Gefühle, Abschiede und Tage zwischen Kummer und Hoffnung. Schwermütig übernimmt derweil „Don’t Say You Love Me“ mitsamt Streichern, ehe DEPECHE MODE mit dem coolen „My Favourite Stranger“ aufs eigene Spiegelbild verweisen. Das entschleunigte, von Martin Gore vorgetragene „Soul With Me“ beschäftigt sich in der Folge mit der Frage, ob und was nach dem Tod wohl kommt, bevor sich „Caroline’s Monkey“ unaufgeregt auf die DM-Synthie-Kernkompetenzen bezieht und  auch das eindringliche „Before We Drown“ lässt keine Wünsche offen. Das bereits erwähnte „People Are People“ hat mutmaßlich für das rhythmusbetonte „People Are Good“ Pate gestanden und dann gibt es da noch „Never Let Me Go“: wer denkt da nicht gleich an das 1987er „Never Let Me Down Again“? Abgeguckt haben Gore und Gahan an dieser Stelle nicht unbedingt nicht bei sich selbst, aber vielleicht ist der Track ja so etwas wie eine Fortsetzung. „Always You“ präsentiert sich detailverliebt und mit „Speak To Me“ haben sich die Briten noch einen echtes Highlight bis zum Schluss aufgehoben.

Ja, „Memento Mori“ steckt voller Traurigkeit, aber man hört in den Songs auch eine große Zärtlichkeit und die Hoffnung, dass am Ende doch irgendwie alles gut werden wird. Vielleicht werden DEPECHE MODE langsam altersweise, zum alten Eisen zählen Martin und Dave jedoch sicher noch nicht und so geht es mit der neuen Platte natürlich auch wieder auf eine große Welttournee, um den 35 Millionen, die bislang bei einem DM-Konzert dabei waren, noch ein paar People hinzuzufügen. Im Mai, Juni und Juli finden die Deutschland-Termine in Leipzig, Düsseldorf, München, Frankfurt und Berlin statt.

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