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DEPECHE MODE - Spirit

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Artist DEPECHE MODE
Title Spirit
Homepage DEPECHE MODE
Label SONY
Leserbewertung
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8.0/10 (2 Bewertungen)

„Spirit“ ist das mittlerweise 14. Studioalbum von Dave Gahan, Martin Gore und Andrew Fletcher, die seit 1980 als DEPECHE MODE Synthie-Pop-Geschichte schreiben. Bis dato verkauften die Briten mehr als 100 Millionen Tonträger und traten vor 30 Millionen Fans auf. Unzählige Preise und Edelmetall-Auszeichnungen künden vom kommerziellen Erfolg der Band, die zweifellos inzwischen mehrere Generationen mit ihrer Musik beeinflusst hat. Vier Jahre nach dem Nummer-1-Longplayer „Delta Machine“ legen DEPECHE MODE jetzt zwölf neue Songs nach, die zwar nicht unbedingt zum durchgängigen Stadion-Mitsingen animieren, aber dafür mehr Roughness mitbringen.

Mit dem Opener „Going Backwards“ liefern die Herrschaften jedoch zunächst einmal einen Ohrwum ab, der mit den DM-typischen Zutaten in die Gehörgänge kriecht und auch die Vorab-Single „Where’s The Revolution“ bringt neben der Frage, ob und zu welchem Preis wir überhaupt (noch) eine Revolution haben wollen, flirrende Elektronik und druckvolle Beats ins Spiel. Derweil schlägt das Trump-kritische „The Worst Crime“ ruhigere, nachdenkliche Töne an, während „Scum“ aus der DEICHKIND-Hitküche stammen könnte – wären da nicht noch zusätzlich sphärische Ambientflächen. Auch das nachfolgende „You Move“ setzt auf versponnene Synthies, wohingegen „Cover Me“ einen Minimalismus ins Spiel bringt, der für wahre Gänsehautschauer sorgt. Emotional getoppt wird dies vom monumental-verschrobenen Eltern-Statement „Eternal“, bevor „Poison Heart“ mit wummernden Rhythmusschlägen in Slow Motion übernimmt. Mit dem Kopfnicker „So Much Love“ gibt der Dreier wieder Gas und bittet abermals auf den DM-Dancefloor, ehe „Poorman“ die synthetischen Töne in PacMan-Manier aus den Boxen entlässt. Tiefenentspannt übernimmt „No More (This Is The Last Time)“, um schließlich mit dem finalen „Fail“ resigniert festzustellen, dass die Welt und damit die Menschheit eigentlich nicht mehr zu retten sind.

Bisweilen kommt beim Hören von „Spirit“ bei mir der Verdacht auf, dass DEPECHE MODE zu Inspirationszwecken noch mal schnell alle KRAFTWERK-Platten durchgehört haben, bevor es mit dem Produzenten James Ford (FLORENCE + THE MACHINE, ARCTIC MONKEYS, Gründer der SIMIAN MOBILE DISCO) ins Studio ging. Zudem scheinen die Engländer heuer etwas politischer unterwegs zu sein und zeigen sich auf ihrer jüngsten Langrille kantiger und düsterer als in der Vergangenheit. Von Nachteil muss dergleichen freilich nicht sein.

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