DER NEUE PLANET - Area Fifty-Fun

DER NEUE PLANET ist eine 2016 gegründete Instrumentalband aus Köln, die verschiedenste Elemente vereint. Ramin Moozeh und Tim Deuscher (Gitarren) sowie Claudius Pleiß (Drums) kreieren mit ihrem experimentierfreudigen Ansatz einen Sound, der mal schwer und laut, dann atmosphärisch verträumt oder plötzlich tanzbar und jazzig ist – im Zweifel geschieht das alles auch innerhalb eines Songs! Nach der selbstbetitelten 2016er EP und dem 2018 Langspiel-Debüt „Magrathea erwacht“ erscheint jetzt das zweite Album „Area Fifty-Fun“.

Der Titel ist in Hinblick auf das geheimnisumwitterte militärische Sperrgebiet Area 51, das sich im südlichen Nevada befindet und um das sich allerlei Verschwörungstheorien ranken, gut gewählt. Immerhin munkelt man, dass auf der Anlage außerirdische Lebensformen erforscht werden und DER NEUE PLANET ist ja womöglich Lebensraum einer uns bisher unbekannten Spezies. Auf jeden Fall machen uns die Herren die Einordnung ihrer Musik leicht, denn sie benennen ihren eröffnenden Song „Heavy Dream Prog“, was das knapp 10-minütige, sehr facettenreiche Lied ganz gut beschreibt. Sphärisch-psychedelische Fragmente treffen hier auf krachende Riffs, die nahtlos in die nächste Nummer namens „Intergalaktischer Abschlussball“ übergehen. 8:42 Minuten dauert dieser fein austarierte Ausflug in Galaxien, die zum Träumen einladen, bevor die „Area Fifty-Fun“ erreicht wird. Hier herrscht entspanntes Urlaubsfeeling – wären da nicht zwischendurch die druckvollen Gitarren könnte man sich aber auch in einem Aufzug wähnen, der mit flirrenden Melodien beschallt wird. „Das Gesicht des Königs“ bildet den massiven Abschluss, was sich nicht nur in der Spielzeit von fast einer Viertelstunde niederschlägt. Hier geht der Dreier nochmals in die Vollen und servieren einen abwechslungsreichen Mix aus hart & zart und eingängig-melodisch & progressiv-komplex.

Wer beim Titel „Area Fifty-Fun“ Party-Spaß pur erwartet, wird von DER NEUE PLANET zweifellos enttäuscht sein. Die Kapelle und ihre jüngste Veröffentlichung sei vielmehr Liebhabern des instrumentalen Prog-Rocks empfohlen, die sich auch an Post- und Stoner-Rock-Versatzstücken erfreuen können.

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