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DEWOLFF - Orchards/ Lupine

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Artist DEWOLFF
Title Orchards/ Lupine
Homepage DEWOLFF
Label REMUSIC
Leserbewertung
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10.0/10 (1 Bewertungen)

DEWOLFF sind drei Jungspunde, die zwar noch schulpflichtig sind, mit „Orchards/ Lupine” aber bereits ihr zweites Album in die Läden gebracht haben. Die Brüder Pablo und Luka van de Poel und ihr Kumpel Robin Piso haben sich bereits 2007 irgendwo im tiefen Süden der Niederlande zusammen getan, um beeinflusst von solchen Bands wie den BLACK CROWES und BLACK KEYS, LED ZEPPELIN, T.REX sowie den DOORS Musik zu machen, die klingt, als sei sie aus den späten Sechzigern während eines psychedelischen Drogenrausches in die Gegenwart gebeamt worden.

Entsprechend sind bei dem Longplayer „Orchards/Lupine“ entrückte Orgelklänge ständige Begleiter, auch wenn beim gemächlichen Opener „Diamonds“ ein Mellotron das schwurbelige Sagen hat, bevor das Hammond-Tasteninstrument bei „Evil And The Midnight Sun“ Erinnerungen an die frühen DEEP PURPLE weckt. DEWOLFF lassen sich Zeit und entsprechend ist „Everything Everywhere“ auch eher ein Gefährte für ruhige Stunden, in denen man sich Zeit nimmt, die Dinge in aller Gemächlichkeit wachsen und gedeihen zu lassen. So wie es auch auf „Orchards/Lupine“ geschieht. “Who Are You Or The Magnificence of Loving A Million Strangers” jammt auf diese Weise unaufgeregt durch bewusstseinserweiternde Untiefen, bevor „Love In C Minor” den Trip hypnotisierend fortsetzt. Nach so viel Gefrickel gibt’s mit „Higher Than The Sun” süßen Sixties-Pop auf die Ohren. Diese kleine Verschnaufpause braucht’s auch, um sich für das URIAH-HEEP-mäßige „Pick Your Bones Out of The Water“ zu rüsten, dem sich „Seashell Woman“ vom gleichen Kaliber anschließt, auch wenn die Jungs hier ein wenig Tempo rausnehmen. Bei „Fever“ schwingt insbesondere bei den Mundharmika-Passagen eine gehörige Portion Blues und Boogie mit, ehe es mit „The Pistol“ zum fast zehnminütigen Gniedel-Overkill kommt. Bleibt nur noch das finale „Poison“, das sein bittersüßes Gift mitsamt Drehorgel ganz sacht, aber nicht weniger wirkungsvoll verspritzt.

Wahrscheinlich waren noch nicht mal die Eltern dieser minderjährigen Käsehäppchen geboren, als der psychedelische Spacerock der Holländer seine Blütezeit hatte. Wo andere Kids gleichen Alters irgendwelche Teenie-Bands anhimmeln und von einer Karriere bei einer Casting-Kapelle träumen, hauen DEWOLFF mal eben mit einer Selbstverständlichkeit absolut düsteres Zeug ohne Fehl und Tadel raus, das man sich verwundert fragt, was aus den Kindern wohl mal werden wird.

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