
Artist | DIABLO SWING ORCHESTRA |
Title | Sing Along Songs For The Damned & Delirious |
Homepage | DIABLO SWING ORCHESTRA |
Label | ASCENDANCE |
Leserbewertung |
Ich erinnere mich, als wäre es erst gestern gewesen… auf dem Summerbreeze 2008 gaben sich so einige höchst sehenswerte, ja fulminant-furios-geile Acts die Klinke in die Hand, die man unter Tage konzerttechnisch auch heute noch kaum zu Gesichte bekommt in Deutschland. So auch das DIABLO SWING ORCHESTRA. Ich weiß, ich weiß. Wohlweislich glaubt ihr wohl, ich verweise auf etwas Weißes, Strahlendes und Magisches, das nur ich und keiner andrer sonst so empfindet. Aber ihr irrt euch! Wer die gute, existenzaffirmative, skandinavische Prog-Avantgardistentruppe in Rot/ Schwarz gesehen hätte, wüsste, warum dies teuflisches Orchester einfach zum Verlieben ist. Die Pechschwärzesten und den pechschwarzen, langhaarigen Bombenlegern schwangen das Tanzbein, betrugen sich wie vermeintliche Szeneverräter und mit solch einer Performance, welche die Meute an den Tag legte, hätte man in den 20ern auch ein pornographisch oder mindestens weidlich sexuell drapiertes Jazzlokal voll besetzen können. Dass Headbanger da ihren Spaß gehabt hätten, hätte wirklich keiner bemerkt.
Und nun sind sie endlich zurück mit einer neuen Scheibe. „Sing-Along Songs For The Damned & Delirious“ ist haargenau das, was man sich von dieser Band wünscht und immer wünschen wird, beim Schopfe gepackt nämlich ein herausragend epochemachender Crossover aus Swing, Jazz, Klassik, Rock und Metal, der seinesgleichen sucht und dem trotzdem keiner je das Wasser wird reichen können. Wer die Band noch nicht kennt, hat gewiss etwas verpasst. Aber noch sind die Würfel noch nicht gefallen, noch heißt es noch nicht „Ich kam, ich sah, ich sagte“, noch ist nicht aller Tage Ende. Vergleicht man das neue Irrenanstalt-Irrwerk mit seinem Vorgänger „The Butcher’s Ballroom“ kann man nur noch hinzufügen, dass DSO noch um eine Winzigkeit soundbewusster und sicherer klingen, nichtsdestominder ist jeder einzelne Song die reinste Ausnahme im Vergleich zum Rest – sowohl mit Bezug auf den Rest der Platte, als auch auf irgendwelche Szenen und subkulturelle Interessensgemeinschaften. Das ist ein Dauerbrenner, der eigentlich keiner Rezension bedarf. Man muss diese Band erleben und verstehen lernen. Barba non facit philosophum.
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