DIABLO SWING ORCHESTRA - The Butcher’s Ballroom

Also diese Scheibe ist ja mal eine echte Herausforderung für jeden Rezensenten. Wir bewegen uns ja hier eh schon weitestgehend abseits des Mainstreams, aber die Show, die das DIABLO SWING ORCHESTER mit seinem Debüt „The Butcher’s Ballroom“ abliefert, ist an bizarrem Barock kaum zu überbieten.

Man nehme zum Einstieg mal als Soundgerüst NIGHTWISH oder WITHIN TEMPTATION, nur das Sängerin Annlouice gern mal die Sprachen wechselt und bis zur Schmerzgrenze ins theatralisch-burleske abdreht, dazu wird sie von 5 Kerlen in bester Metal-Manier mit zusätzlichem Cello unterstützt. Die machen jedoch auch nicht halt vor Ausflügen in Jazz-Gefilde, greifen in der Trickkiste nach Sprachverzerrer und Samples oder nehmen Mariachi-Gitarren, Trompeten oder Querflöte zur Hand. So extravagant die Instrumentalisierung, die 13 Stücke (unterteilt in 2 Akten) gehorchen doch weitestgehend gängigen Songstrukturen und wer sich den Anfang von „Balrog Boogie“ mal ganz genau anhört und dabei ABBAs „Money, money, money“ im Kopf hat, der wird auch auf die Herkunft dieses durchgeknallten Sextetts kommen: Schweden. Hier konnten sie jüngst den jährlichen Metal-Storm Award als „Surprise of the year“ abstauben, wen wundert es, kommen die Sechs doch bei jedem Titel mit neuem musikalischem Konfetti aus der Torte gesprungen. Völlig unangebracht hier Songtitel zu nennen, entweder kann man mit dem Gesamtwerk etwas anfangen oder nicht.

Eine wahrlich mutige Symphonie des Teufels, zwischen Oper, Zirkus, Friedhof und Wüste, zwischen dunklen Gassen, Pokerrunde, Plüsch und Puff, zwischen Schizophrenie, Tollwut und Hysterie.

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