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DIARY OF DREAMS - Grau im Licht

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Artist DIARY OF DREAMS
Title Grau im Licht
Homepage DIARY OF DREAMS
Label ACCESSION RECORDS
Leserbewertung
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9.5/10 (2 Bewertungen)

„Grau im Licht” heißt das zwölfte Studio-Album von DIARY OF DREAMS, das jetzt in die Plattenläden gekommen ist. Während draußen schmuddeliges Regenwetter keinen Zweifel daran lässt, dass der Sommer vorbei ist und wir uns wohl oder übel darauf einstellen müssen, dass jetzt erst einmal die Zeit der Triefnasen gekommen ist, scheint Mastermind Adrian Hates genau diese Witterung für die Veröffentlichung seiner zwölf neuen Songs bestellt zu haben.

Was hätte sonst besser zu einem Dutzend mächtig stampfender, düsterer Rhythmus-Bollwerke passen können? Rund 1 ½ Jahre nach „Elegies In Darkness“ lassen es die Düsterrocker dieser Tage ordentlich krachen, wie sie bereits mit dem knackigen „Sinferno“ unmissverständlich klarstellen. Dunkel und hochemotional geht es zur Sache und auch das nachfolgende „Endless Nights“ kennt nur eine Richtung: straight nach vorn und vor allem direkt auf den Dancefloor, denn diese Nummer geht ohne Umwege ins Bein und auf die Hüften! Getragene Piano-Akkorde eröffnen derweil den ersten deutschsprachigen Song „Ikarus“, während „Krank“ mit verstörenden Tonfolgen, wahren Bassgewittern und flirrenden Synthies gekonnt an den Nerven zerrt. Der charismatische Gesang des Bandvorstands tut ein Übriges, um den Hörer in seinen Bann zu ziehen – besonders gut zu hören beim sich anschließenden, treibenden „Die My Phobia“, während der Titeltrack „Grau im Licht“ erneut auf Klavierklänge setzt, die von elektronischen Versatzstücken erstklassig begleitet werden. Denkt man bei den ersten Sekunden von „SinnFlut“ noch, man habe es mit einer zarten Ballade zu tun, belehren einen die donnernden Saiteninstrumente alsbald eines Besseren. Nach so viel Sinnschwere wirkt das muntere „HomeSick“ beinahe federleicht und eignet sich abermals hervorragend für den dunklen Tanzboden. „Schuldig!“ übernimmt unterdessen wieder mit unheilschwangerem Gesang und einer dramatischen Instrumentierung – ganz so wie man’s von DIARY OF DREAMS kennt und schätzt. In 26 Jahren hat sich stilistisch zwar einiges getan, doch stets standen große Gefühle im Mittelpunkt. Daran hat sich auch anno 2015 nichts geändert und so übernimmt „The Hunted“ mit einer abwechslungsreichen Opulenz und massiven Gitarrenwänden, ehe „mitGift“ einen vergleichsweise ungewohnten Minimalismus an den Tag legt und im Wesentlichen von Adrians Sprechgesang getragen wird. Bleibt noch das finale „Schwarz“, das eine trügerische Ruhe suggeriert und den jüngsten Silberling nachdenklich enden lässt.

DIARY OF DREAMS haben mit „Grau im Licht“ ein neues, absolut hörenswertes Kapitel ihres Traumtagebuchs aufgeschlagen: mächtig, melancholisch, wütend, mitreißend und gleichzeitig nachdenklich präsentieren sich Adrian Hates, Flex, Gaun:A und Dejan. Erwartungsgemäß düster und brachial ist die Musik, am Bombast wird nicht gespart und die Texte künden von der Verzweiflung, die sich angesichts von Krieg, Zerstörung, Egoismus, Leid und Trauer breit macht.

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