
Artist | DIARY OF DREAMS |
Title | The Plague (MCD) |
Homepage | DIARY OF DREAMS |
Label | ACCESSION |
Leserbewertung |
Mit der EP/ Single “The Plague” erscheint in diesen Tagen endlich wieder neues Material von DIARY OF DREAMS. 3 Jahre nach dem Erfolgsalbum „Nigredo“ ist diese VÖ ein Vorbote/ Appetithappen auf das in einem Monat erscheinende und verheißungsvoll betitelte Werk „Nekrolog 43“. Doch widmen wir uns vorliegendem Silberling, der nicht minder spannend klingt. Allein das Cover lässt einen schlichtweg erstarren. Mastermind Adrian Hates selbst erkennt man nur schwer. Durch eine Art metallischen Maulkorb, schwarze, leere Augen und (pest-)verbeulte Haut ist er fast zur Unkenntlichkeit verwandelt. Einzig die Gesichtszüge und die langen Haare lassen keinen Zweifel aufkommen, dass er es ist. Sehr dunkel gehalten wirkt das ganze beklemmend und ausweglos. Das Bild ist umrahmt vom herkömmlichen Design, d.h. typischer Schriftzug, Bandname oben und Titel der CD unten. Dass die Single eine Art Anschluss an „Nigredo“ bzw. die EP „Menschfeind“ ist, beweist das Bild, welches den erwachsen gewordenen Jungen vom „Menschfeind“-Cover zeigt.
Der Titelsong ist in zwei verschiedenen Versionen enthalten. Zum einen die Version N. 41, die mit verzweifelten und verzerrten „Plague“-Rufen von Gaun:A (Gitarre) beginnt. Der Sound beginnt aggressiv, hart und erinnert an einige Titel der „Menschfeind“ EP. Neu ist der dezente Einsatz von Streichinstrumenten, was dem Ganzen einen noch mystischeren Ausdruck verleiht. Adrians Stimme klingt noch einen Tick dunkler als sonst. Zwischen brachial wirkenden Gitarrensoli gibt es immer wieder interessante klangliche Explosionen, die sich erst nach und nach beim Hören entfalten. Trotz zunehmender Härte wirkt der Refrain melodiös, eingängig und trägt eindeutig die Handschrift der Band. Die etwas längere Version N. 4-4 klingt elektronischer, tanzbarer, einfach treibender und wird wohl für einige volle Tanzflächen in den Clubs sorgen. Die Symbolik der Versionsziffern bleibt wie immer zur freien Interpretation den Hörern überlassen. Die Ballade der Single heißt „Allocution“, was übersetzt soviel wie „Feierliche Ansprache“ bedeutet. Ein Stück in das man sich hereinversetzen kann und herrlich melancholisch. Ein wahnsinnig schöner Text umgeben von zarten Drums und Keyboardklängen. Sanfte und vorsichtige Klänge umschmeicheln den traumhaft sehnsüchtigen Gesang. Hier ist Vorsicht geboten bei Stimmungstiefs, denn Gefühlsausbrüche sind vorprogrammiert! Das letzte Stück der Single ist den Fans gewidmet, die die letzte DIARY OF DREAMS Tour zu dem gemacht haben, was sie war: ein voller Erfolg für Alle! „Traumtänzer“ in der „memorial version 07“ wurde in ein moderneres und frisches Gewand gepackt. Trotzdem erkennt man den Song eindeutig wieder, die Veränderungen liegen eher in kleinen aber feinen Details.
Der Appetizer für das kommende Album „Nekrolog 43“ erhöht die Spannung und Neugier um einiges und beweist wieder einmal, wie überraschend DIARY OF DREAMS auch nach so vielen erfolgreichen Jahren noch sein können.
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