
Artist | DIE FORM |
Title | Best Of XXX |
Homepage | DIE FORM |
Label | OUT OF LINE |
Leserbewertung |
Das Avantgarde-Duo DIE FORM existiert mittlerweile seit über 30 Jahren. Kaum ein Projekt war in seiner gesamten Schaffenszeit so prägend für die düstere elektronische Musik wie das von Phillippe Fichot und seiner Lebensgefährtin Eliane P.. Stücke wie „Bite Of God“ garantieren auch heute noch vielerorts volle Tanzflächen. Der Grund hierfür ist der überzeitliche Minimalismus von Fichots Kompositionen, der zumindest in den 90er Jahren Schule machte. Gleichzeitig gilt das Gesamtkunstwerk DIE FORM als Wegbereiter für eine zunehmende Verwicklung von BDSM und schwarzer Szene, das durch seine morbide und gleichzeitig höchst erotische Bildsprache Anhänger in beiden Kreisen finden konnte. Jede Veröffentlichung war und ist ein Kunstwerk. Die Diskographie der Beiden verliert sich beinahe im Unendlichen. Zeit also nach dem Wechsel von Trisol zu Out Of Line einmal mehr, eine Best Of auf den Markt zu werfen, um einen durch die Tiefen der eigenen Veröffentlichungen zu helfen. Nachdem vergleichbare Releases wie die „H/stories Vol. 1“ und ähnliches nur noch zu teuren Sammlerpreisen erhältlich waren, ein notwendiger Schritt.
Fichot wäre aber nicht Fichot, würde es sich um eine einfache Sammlung seiner „besten Stücke“ Handeln. Nein, alles wurde neu eingespielt und klanglich aufpoliert. Der Analog-Charme blieb erhalten, nun aber wesentlich dynamischer als im Original. Störend wirkt sich allerdings die Stimme von Eliane P. aus, die oft ein wenig zu laut gemastert wurde und gelegentlich die Stücke schlichtweg stört. Schade eigentlich, denn singen kann sie ja. Auf zwei CDs sind neben den üblichen Verdächtigen „Bite Of God“, „Silent Order“, „The Hidden Cage“, „Cantique“ oder „Savage Logic“ auch viele Tracks enthalten, mit denen der typische Clubgänger höchstwahrscheinlich noch nie in Kontakt gekommen ist. „Chain Reaction“, „Slavesex“, „Automatic Love“, „Doctor X“ und viele andere laden ein, sich ein wenig mehr in den musikalischen Untiefen von DIE FORM zu verirren.
Offen bleibt, was man sich noch alles nach dem Labelwechsel erhoffen darf. Eine Wiederveröffentlichung der alten DIE FORM-Tapes würde auf jeden Fall Fan-Herzen höher schlagen lassen.
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