
Artist | DIE NERVEN |
Title | Fluidum |
Homepage | DIE NERVEN |
Label | THIS CHARMING MAN RECORDS |
Leserbewertung |
DIE NERVEN, das sind drei Jungs aus dem Stuttgarter Hinterland, die auf die Namen Julian Knoth, Max Rieger und Kevin Kuhn hören. Mit „Fluidum“ liefert das Trio sein Debüt ab, doch bereits im September machten sie mit ihrer deutschsprachigen Version des LANA-DEL- REY-Hits „Summertime Sadness“ auf sich aufmerksam, das da konsequenter Weise „Sommerzeit Traurigkeit“ hieß und ein wenig punkiger klang als das Original.
DIE NERVEN also – doch wie ist der Name ist verstehen? Im Sinne von „Boah, die nerven!“ oder mehr in Bezug auf „Die haben es an den Nerven…“? Nun, musikalisch haben wir es mit kaputtem Noiserock zu tun, auch wenn das lange Intro zu „Vom Leben & Sterben“ durchaus auf atmosphärischen Black Metal hindeuten könnte. Stattdessen wird kurz und heftig geschrammelt, bevor das wütende „Schrapnell“ Tempo macht und „Morgen brech ich aus“ in scheppernder Slow Motion ums Eck kommt. Das treibende „Haut & Knochen“ klingt, als befände man sich wieder im Berlin der frühen Achtziger, um dann unvermittelt an das basslastige „Irgendwann geht’s zurück“ abzugeben, das einen gewissen Wave-Einschlag nicht verhehlen kann. In diesem Sinne schließt sich das geheimnisvolle „Bald“ an, während „Für Jahre“ kurz und knackig in bester Kopfnicker-Disharmonie vorbei stampft. „Die Bösen“ legt noch ne Schippe drauf, wohingegen „Unersättlich“ zunächst leise Töne anschlägt, um dann in die Vollen zu gehen. Mein Favorit auf „Fluidum“, auf den noch das zackige „Der letzte Tanzende“ folgt.
Schlagzeug und Bass sorgen für einen ordentlichen Punch, der Sechssaiter kommt nicht um einen unüberhörbaren Wave-Anteil herum und dazu wird im Grunde mehr geschrien als gesungen. Es rumpelt also ganz gewaltig bei DIE NERVEN und ihrem 30-minütigen „Fluidum“. Anleihen bei TUXEDOMOON und KILLING JOKE blitzen hier und da durch; eingängig ist was anderes, langweilig aber auch.
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