
Artist | DIE VERSENKER |
Title | Wertlos |
Homepage | DIE VERSENKER |
Label | EIGENPRODUKTION |
Leserbewertung |
DIE VERSENKER stehen auf DIY und das von vorn bis hinten. Die drei Kölner Marcel Stoffels (Gesang & Gitarre), Tobias Görtzen (Bass &Gesang) und Denis Sarp (Schlagzeug & Gesang) managen sich nämlich selbst. Das bedeutet, sie schreiben nicht nur Songs, nehmen sie auf und gehen auf Tour – sie verantworten auch ihren Vertrieb, übernehmen das Booking ihrer Konzerte und kümmern sich um den Papierkram. Und natürlich ist auch die Finanzierung der zweiten Langrille „Wertlos“ ohne die Hilfe einer Plattenfirma vonstatten gegangen – Crowdfunding sei Dank. Mit ihrem Konzept konnte das Trio schließlich auch den Produzenten Jon Caffery (DIE TOTEN HOSEN) überzeugen und ins Boot holen, um sich der Generation Online musikalisch anzunehmen.
Dass die drei studierten Musiker gemeinsam mit dem alten Studio-Hasen ein sauber produziertes Album abliefern, war zu erwarten und ist sicher auch nicht zu viel verlangt. Allerdings bedienen die Domstädter gleich mit dem eröffnenden Titeltrack „Wertlos“ alle Klischees – egal, ob es um den Breitwand-Einsatz der Gitarren oder die gesellschaftskritischen Texte geht. So ist dann leider auch spätestens beim vierten Song, der Singleauskopplung „Online“, die Luft raus, weil irgendwie doch schon alles gesagt ist und dies sowohl inhaltlich als auch hinsichtlich der musikalischen Umsetzung. Klar, DIE VERSENKER bringen wie mit „Was bleibt ist nichts“ oder „Ich rette die Welt“ auch mal ein paar ruhige Momente ins Spiel, aber letztlich läuft es immer auf die gleiche austauschbare Hookline hinaus, die ein wenig Herzblut vermissen lässt. Im Grunde passiert ihnen genau das, was sie auf „Party All Night Long“ anprangern – wenn auch nicht gerade in Richtung Plastikpop, aber im Grunde ist ihre Mucke doch vergleichsweise austauschbarer Deutsch-Rock mit Texten, die nicht lustig genug sind, um die Spaßfraktion restlos zu befriedigen und nicht den nötigen Tiefgang mitbringt, um im Kopf hängen zu bleiben.
Immerhin bringen die Herrschaften jedoch Selbstironie mit, wenn sie sich selbst als „Die langweiligste Rockband auf der Welt“ titulieren – bzw. als zweitlangweiligste, denn an der Spitze stehen ja schon NICKELBACK. Klingt ein bisschen nach J.B.O. und wer auf die Franken steht und es nicht ganz so bierselig braucht, wird vermutlich bei den eingängigen Rocksongs auf „Wertlos“ und deren Machern, den VERSENKERn, durchaus auf seine Kosten kommen.
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