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DIMMU BORGIR - Death Cult Armageddon

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Artist DIMMU BORGIR
Title Death Cult Armageddon
Homepage DIMMU BORGIR
Label Nuclear Blast
Leserbewertung
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7.3/10 (4 Bewertungen)

Meine persönliche DIMMU BORGIR-Bilanz fällt ja bisher eigentlich eher durchwachsen aus. Während die ersten beiden Scheiben „For all tid“ und „Stormblast“ mich seinerzeit noch als Machwerke der norwegischen Kernszene begeistern konnten, wurde mir der Trubel dann bei dem „kommerziellen“ Durchbruch mit „Enthrone Darkness Triumphant“ doch zu groß und auch der verhältnismäßig schwache Nachfolger „Spiritual Black Dimension“ konnte dem vorerst nichts entgegensetzen. Und gerade als ich im Grunde keine allzu großen Stücke mehr auf die Band setzte, konnte sie mit „Puritanical Euphoric Misanthopia“ entgegen meinen Erwartungen zumindest wieder einen Teil der anfänglichen Anerkennung zurück gewinnen, um sich nun mit „Death Cult Armageddon“ – ebenfalls also wie zuletzt schon mehrfach und mittlerweile fast konsequent eingebürgert ein aus drei Wörtern bestehender Titel – endgültig wieder einen Eintrag in meinem Coolbook zu verdienen.

Man muss den Norwegern einfach attestieren, hier ein aus allen Einzelteilen hoch professionell zusammengeschraubtes Endprodukt abgeliefert zu haben, welches dabei auch sowohl durchweg abwechslungsreich als auch interessant ausfällt. Während man sich im Intro zum Opener „Allegiance“ noch bei Satyricon wähnt, setzt sich direkt im Anschluss der gewohnt symphonische DIMMU BORGIR-Stil durch. An neu eingebauten Feinheiten die aufhorchen lassen sind in diesem Zusammenhang allerdings zum einen zu nennen, dass man diesmal statt lediglich 14 Personen gleich ein komplettes, 48 Mann starkes Orchester (Prager Philharmonie) zur Unterstützung herangezogen hat (Tschechien macht´s möglich). Dennoch wirkt das Material aber keinesfalls zu sehr orchestral mit einhergehendem Härteverlust, sondern man hat meines Erachtens eine richtige Dosierung gefunden um weiterhin die nötige Rohheit beizubehalten. Gleiches gilt für die cleanen Vocals von Basser Vortex, die nur in einigen der Tracks auftauchen und eine Abnutzung so offenkundig vermieden wurde. Dafür erhält Shagraths ohnehin sehr variabel eingesetzte Stimme in zwei Stücken Rückendeckung von Immortal-Frontkrächzer Abbath und des weiteren sind zwei Songs sogar mal wieder in Norwegisch verfasst worden. So etwas gab es schon seit den seligen Stormblast-Zeiten nicht mehr und sorgt irgendwie für ein Coming home-Gefühl.

Mit „Progenies of the great apocalypse“ und „Eradication instincts defined“ sind dann was die Orchestrierung betrifft doch zwei Mini-Epen dabei. Bei dem ersten schimmert dabei das Hellraiser-Theme durch und augenscheinlich hat auch eine Metallica-Textzeile aus „Creeping death“ Pate gestanden, und letzteres entfaltet in dieser Hinsicht ebenfalls Soundtrack-Charakter, wenngleich mir hier aber speziell der Score zu Star Wars in den Sinn kommt, allerdings in etwa so, als ob Edvard Grieg diesen komponiert hätte.

Unterm Strich also eine Platte, die viel zu bieten hat, sei es monumental oder brachial. Erwähnenswert sind auch einige geschickt platzierte (Film-)Samples sowie der ausgeglichene Gesamtsound, welcher diesmal wiederum im Studio Fredman seinen Ursprung findet. Einziges Manko bleibt somit die etwas abenteuerliche Veröffentlichungsflut, die dieses Release begleitet, denn da kommen unter anderem eine Digi-Version, ein Jewelcase, ein „Blechbuch“ und das DVD-Audio Format auf den Käufer zu. Einige davon enthalten diverse zusätzliche Gimmicks von Aufkleber bis Bonus-Track (Bathory-Coverversion von „Satan my master“), der wohl noch am interessantesten sein dürfte, die vermutlich dafür sorgen werden, dass hier für jeden etwas dabei ist.

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