
Artist | DIMMU BORGIR |
Title | In Sorte Diaboli (Limited Box Edition) |
Homepage | DIMMU BORGIR |
Label | NUCLEAR BLAST |
Leserbewertung |
Also, bevor wir bei der lang erwarteten neuen Scheibe von DIMMU BORGIR auf die Mucke kommen, bleiben wir erstmal bei der Optik. 50 Öros für die superlimitierte Box sind wohl etwas zu arg, auch wenn das Teil natürlich edel aufgemacht ist und binnen kürzester Zeit das Doppelte oder Dreifache Kosten dürfte. Stinknormale CDs sind ja fast schon out, da kann man ja gleich brennen (…). Also müssen aufwendige Verpackungen her, da tut’s bald selbst ein schnödes Digi-Pack nicht mehr. Das machen ja schon Undergroundkapellen. Also, bei so einem Megaseller wie DIMMU BORGIR kann man mal getrost in die Artwork-Kiste greifen und ein fettes Digi-Book hinzaubern, welches es in dieser Form noch nicht gab! Gut, der Plastik-Spiegel in der Innentasche ist natürlich völliger Quatsch (wofür soll das gut sein???), aber der Rest ist jeden Cent wert. Angefangen beim oberfetten und reich bebilderten Booklet, welches in der illustrierten Innentasche steckt. Es gibt eine seitenlange Einleitung zur Album-Story, die Texte kann man natürlich ob der kryptischen Schrift kaum entziffern. Macht nix. Auch das Inlay des Klappbuches ist illustriert, da hat man sich echt mal Mühe gegeben. Zudem bekommt man noch eine Bonus-DVD mit dem Video-Clip zu „The Serpentine Offering“, zwei Making Ofs, einer Photo-Gallery und Mediaplayer. Zumal mit „The Ancestral Feuer“ noch ein Bonus-Track auf der CD vertreten ist, den man an die 4.Stelle gepackt hat und nicht wie üblich ans Ende.
Wie groß die norwegische Schepperkapelle mittlerweile geworden ist, zeigt sich nicht nur an dem Charteinstieg auf Position 7, sondern auch an dem schier unerschöpflichen Merchandise! Der CD liegt eigens ein 8-seitiges Merch-Booklet bei! Hunderte weitere Sachen gibt’s bei Blast auch noch… kein Ende in Sicht. Die Rente muss gesichert werden… Musik gibt’s aber auch noch! Und dass da keine großartigen stilistischen Änderungen zu erwarten waren, dürfte auch klar sein. Insgesamt geht man 4 Jahre nach dem Meisterwerk „Death Cult Armageddon“ mit wesentlich weniger Bombast zu Werke und rödelt auch größtenteils eher in nicht ganz so blastigen Regionen rum. Nach orchestral-düsterem (an Star Wars angelehntem) Intro geht’s fett los mit „The Serpentine Offering“. Eher Midtempolastig-stampfend brennt man hier Pentagramme in die Gehörgänge. Das Riffing ist äußerst sägend, Hellhammer bollert Over-The-Top wie immer, der Bombast kommt nicht zu kurz und auch Vortex hat neben Shagraths Gekeife seinen Cleansinger-Auftritt. Großes Kino, reicht aber an die eigenen Bandüberhits nicht ganz heran. Auch „The Chosen Legacy“ verliert sich nach flottem Beginn in groovigeren Regionen, unterstützt durch morbide Keyboards. Ähnlich wie das andere Black Metal-Flaggschiff CRADLE OF FILTH scheint man nicht mehr so auf pure Raserei abzufahren, lediglich ein kleiner Zwischenpart des Quasi-Titeltracks blastet im Überschall. Auch „The Conspiracy Unfolds“ und „The Sacrilegious Scorn“ (mit geilen Chören!) sind weit vom „schnell sein“ entfernt. Mit „The Fallen Rises“ kommt wieder das altbekannte Zwischenspiel, welches aber trotz sehr düsteren Anstrichs nicht gegen „Blood Hunger Doctrine“ und schon gar nicht gegen „Puritania“ anstinken kann. In „The Fundamental Alienation“ wird endlich mal rasant oldschoolig geblastet und das fette 80er-Riff kommt genauso geil, wie die fetten Chöre. „The Invaluable Darkness“ ist recht fix gehalten, aber auch recht simpel. Doch auch hier gibt es nach Vortex´ Einsatz mal einen fiesen Blast, damit Hellhammer nicht gänzlich einschläft! Der schräge Rausschmeißer „The Foreshadowing Furnace“ sirrt schön Blackmetallisch und ist meist ebenfalls schneller gehalten, so hätte man sich das auch zu Beginn der Scheibe öfter mal gewünscht!
Dieses Konzeptalbum entwickelt seine klirrende Urgewalt erst nach mehrmaligem Hören. Der 80er-Einfluß macht auch vor DIMMU BORGIR mittlerweile kein halt mehr, was aber auch nicht verkehrt ist und vor allzu häufiger Wiederholung des eigenen Bandsounds schützt. Dem Erfolg der Scheibe tut diese leichte Soundkorrektur eh keinen Abbruch. Man sollte sich mit diesem ganz leicht gemäßigten Sound sogar neue Hörerschaften erspielen können. Trotzdem Pflichtkauf für alle Fans!
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