
Artist | DIORAMA |
Title | Cubed |
Homepage | DIORAMA |
Label | ACCESSION |
Leserbewertung |
Dieses Jahr haben wohl einige meiner Lieblingsbands beschlossen, mal wieder neue Alben rauszuhauen. So geschehen auch bei DIORAMA. Seit wenigen Tagen steht nach drei Jahren Funkstille das aktuelle Werk „Cubed“ in den Regalen der Plattendealer und mit ihrer ersten Singleauskopplung „Child of Entertainment“ besetzte man gleich erstmal die Spitze der DAC Charts. So durfte ich natürlich gespannt sein, was mich auf dem neuen Silberling erwarten würde. Aber zunächst muss ich ein paar Worte über das Konzept, welches hinter dem Album, steht verlieren, denn das finde ich wirklich genial. Sowohl Titel als auch Covergestaltung (sehr minimalistisch und schwer an moderne Kunst erinnernd) deuten es schon an, aber am besten gefällt mir die Erklärung der Band auf der letzten Seite des Booklets. Schuld an allem war wohl ein würfelförmig gestaltetes Hotelzimmer das sie zu dem Konzept inspirierte und so hat man das Ganze etwas weiter gedacht, so dass quasi der Würfel jedes Menschen der Platz für die Inszenierung des eigenen Lebens ist. Egal ob er als Gefängnis gesehen wird, eine Bühne, eine Zuflucht oder was auch immer. Du siehst der Welt außerhalb deines Würfels zu und diese wiederum sieht dir zu. Du brauchst den Würfel nicht verlassen, weil dazu keine Notwendigkeit besteht. „“Cubed“ deals with borders, limitations, and unattainable targets. But it’s also about the ability to turn a hopeless standpoint into something good. The rest of the story is up to you. Define your cube.“ Ich glaube, alleine darüber könnte man eine ganze Abhandlung schreiben, aber eigentlich geht es ja hier um die Musik und der werde ich mich dann mal im folgenden widmen.
Den Einstieg machen sich DIORAMA recht einfach, indem man einfach mit der Vorab Single loslegt. Jetzt bleibt letztlich nur die Frage, was war zuerst da, die Henne oder das Ei? Sprich, hatte man dem Titel direkt die Einsteigerposition zugedacht oder sich aufgrund des durchschlagenden Erfolgs spontan dafür entschieden? Auf jeden Fall ist das in meinen Augen (bisher) der beste Song auf „Cubed“. Zumindest was Musik und Eingängigkeit anbelangt. Lyrisch gefallen mir einige der hinteren Lieder besser. Das folgende „Acid Trip“ ist zwar gefällig und setzt sich durch den Refrain recht schnell im Gehörgang fest, ist mir aber insgesamt etwas zu langatmig und eintönig. Das können die Herren deutlich besser. Das beweisen sie dann auch gleich beim darauf folgenden „Ignite“. Es geht deutlich „härter“ zur Sache und das dürfte sicher für volle Floors in den Tanztempeln der Nation sorgen. Zumindest bei denen, denen es noch ums Tanzen geht und nicht um einheitliche Kickboxübungen zu Utz Utz Mucke. Mit „Gone gone gone“ wird es dann erstmal wieder ruhiger und ein wenig melancholisch. So wie man es von DIORAMA ja durchaus auch kennt. Getragen wird das Ganze vornehmlich durch Torbens unverwechselbare Stimme. Ruhig geht es auch beim Titelstück des Silberlings weiter. Ich kann nicht genau sagen wieso, aber irgendwie erinnert es mich an diverse ältere Stücke der Band. Was nun wahrlich nichts schlechtes ist. Mit „Apocalypse later“ und „Record deal“ gibt es dann wieder einen kurzen Bruch und es darf erneut das Tanzbein geschwungen werden. Klingen in meinen Ohren stellenweise etwas unrund, wissen aber dennoch zu gefallen. Mit „My counterfeit“ und „Refugee“ gibt es dann zwei „Balladen“ auf die Ohren, wobei zweiteres mit einem überraschenden Refrain aufwarten kann. Und an dieser Stelle kommen wir dann auch zu meinen drei Favoriten was die Texte betrifft. Wobei „Alpha animal complex“ und „Golden boy“ gut direkt hintereinander passen, da sie sich musikalisch in ähnlichen Gefilden bewegen, sprich wieder etwas nach vorne gehen und durchaus eingängig sind. Zum Ende hin wird es dann noch mal ruhiger und man beschließt das Werk mit „Stereotype“, was ich jetzt nicht unbedingt zu den besten Liedern zähle, aber das dennoch durch einen guten Refrain bestechen kann.
DIORAMA haben mit „Cubed“ mal wieder ein interessantes Album abgeliefert, wie eigentlich auch nicht anders zu erwarten. Dennoch kommt es für mich nicht ganz an seine Vorgänger heran. Die Titel sind zwar sehr anhörbar, bleiben aber irgendwie auch nach mehrmaligem Genuss nicht so richtig hängen. Ich möchte aber auch nicht bezweifeln, dass sich das vielleicht noch ändern wird. Manche Perlen entdeckt man ja erst viel später und meist durch Zufall. Eine uneingeschränkte Kaufempfehlung gibt es für DIORAMA Fans, die mit „Cubed“ absolut nichts falsch machen können und alle anderen, die auf intelligente Musik stehen, sollten einfach mal reinhören.
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