
Artist | DIRETONE |
Title | s/t |
Homepage | DIRETONE |
Label | GATEWAY |
Leserbewertung |
Es stimmt ja längst nicht immer, was man so im Waschzettel der Promo-Agentur zu einem neuen, natürlich alles je Dagewesene locker in den Schatten stellenden Album lesen kann. Im Falle des selbstbetitelten Full-Length-Debüts der Dänen DIRETONE muss man dem Infotext jedoch zustimmen, wenn dort von Dänemarks „neuestem hot shit“ die Rede ist. Heavy seien sie, wird dort geschrieben, und die gezogenen Vergleiche sind fast schon großmäulig. METALLICA, PANTERA, DOWN und VOLBEAT… ist klar geworden… da hört man doch gleich noch eine Spur kritischer hin…
Und, meine Damen und Herren, was soll ich sagen… das Zeug ist wirklich verdammt gut. Und ja, heavy ist es auch, tonnenschwer sogar, um genau zu sein. Gemastered wurde das Album durch den Großmeister Jacob Hansen, das erklärt schon mal den extrem wuchtigen Sound, der so manch hoch budgetierte Produktion locker übertrifft.
Das allein nützt natürlich nichts, wenn die Musik nicht ebenfalls ordentlich pumpt. Diese Hürde nehmen DIRETONE jedoch im vollen Galopp. Die Gitarrenriffs sind ansprechend schleppend und strotzen dabei gerade so vor Kraft und Metal-Attitüde. Im Zusammenspiel mit dem extrem groovenden Drumming und dem druckvollen Bass planiert sich diese Klang-gewordene Dampfwalze unwiderstehlich ins Gehirn und man muss sich tatsächlich ordentlich zusammen reißen, um nicht in ekstatisches Headbangen zu verfallen. Die Tatsache, dass die 10 Songs des Drehers über einen Zeitraum von mehreren Jahren entstanden sind, ist im Gesamtkontext in keiner Weise spürbar. Im Gegenteil: das Album ist ein homogenes, kurzweiliges Hörvergnügen ohne Längen oder jegliches Qualitätsgefälle. Die Arrangements sind stimmig, jeder Titel für sich genommen absolut tanzflächentauglich und trotz einiger unvermittelter Tempowechsel jederzeit nachvollziehbar. Am Ehesten würde ich DIRETONE als eine Mischung aus GODSMACK und CORROSION OF CONFORMITY bezeichnen, gewürzt durch einige, geschickt eingefügte Harmonien aus dem klassischen Metal, die in diesem Kontext allerdings keineswegs altbacken wirken, sondern statt dessen an die dänischen Landsmänner von MERCENARY erinnern, die ebenfalls zu Jacob Hansens Kunden zählen… Und nachdem ich lange überlegt habe, an wen mich die Stimme von Fronter Lars Hörning an einigen Stellen erinnert, ist es mir dann doch noch eingefallen: Matthias Lodmalm von CEMETARY bzw. SUNDOWN. Allerdings röhrt Hörning doch alles in allem um ein Vielfaches maskuliner ins Mikrophon.
Insgesamt ein formidables Debüt einer Band, von der man sicherlich noch eine Menge erwarten darf. Gut gegrooved, Löwe!
Hinterlassen Sie einen Kommentar.
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.