
Artist | DISHARMONY |
Title | Malignant Shields |
Homepage | DISHARMONY |
Label | ALIENS PRODUCTION |
Leserbewertung |
Als Rezensent hat man den großen Vorteil, viele Bands kennen zu lernen, die normalerweise nicht im großen Fokus der Szene stehen. Dass einem dort viele Abstrusitäten begegnen, bleibt nicht aus, doch manchmal landet etwas im CD-Player, was einen in wahre Verzückung versetzt. Das kleine slowakische Label „Aliens Production“ bringt nun schon seit geraumer Zeit streng limitierte Produktionen aus dem Dark Electro Bereich heraus und so gibt es auch von der mir vorliegenden CD der Formation DISHARMONY insgesamt nur 550 Exemplare. Das erstaunliche an „Malignant Shields“ ist, dass sich DISHARMONY beinahe mit träumerischer Sicherheit zwischen den Polen so großer Bands wie SKINNY PUPPY und AUTECHRE bewegen. Kurz gesagt, dass, was NECRO FACILITY perfekt beherrschen, reichern DISHARMONY mit einer ordentlichen Portion zeitgenössischer Sounds an.
Auf 13 Tracks bieten DISHARMONY genau das an, was ich mir heutzutage von einer Veröffentlichung erhoffe. Die o.g. Einflüsse sind hier nicht einfach hohle Abkupferei, sondern bei aller Komplexibilität der Sounds entwickeln sie zusätzlich eine Dynamik, die im Ohr bleibt. Die erste Hälfte von „Malignant Shields“ ist geprägt von ausladenden Melodieläufen, vielen Klavierparts und passend abgestimmten harschen Beats. Ohne Probleme wird auf Songs wie „Vanity“ das richtige Maß zwischen Härte und Sanftheit gefunden. Das Gänsehaut erzeugende „Human Deadline“ vereint das Beste der bereits genannten Acts SKINNY PUPPY und AUTECHRE: Ruhig und eindringlich, mit unter der Oberfläche schwellender Gewalt, entwickelt dieser Song eine enorme Eigendynamik. Auch das beinahe epochale „Oblivions“ und „Parasite“ sind großes „Kopfkino“ elektronischer Spielarten. Nach ruhigem Beginn lässt der nachfolgende Track „Storm“ wieder Beat auf den Hörer niederprasseln, ohne jedoch Tiefgang zu vernachlässigen. Viel wird auf diesem Silberling mit Stimmungen „gespielt“, welches auch noch mal die letzten drei Titel aufzeigen, besonders „Twilight Zone“ und das Instrumental „Out of Time“(mein persönlicher Favorit) mit ihren düsteren Soundstrukturen sind hier zu nennen.
DISHARMONY „widersprechen“ auf ihrem Album dem eigenen Namen und bieten ein enormes Maß an Harmonie und Liebe zum Detail. Für mich einer der großen Geheimtipps des bisherigen Jahres.
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