
Artist | DISPATCHED |
Title | Terrorizer – The last Chapter… |
Homepage | DISPATCHED |
Label | KHAOSMASTER / MEDUSA PRODUCTIONS |
Leserbewertung |
Aus den dunklen Nebeln von Avalon erhebt sich dieses mysteriöse Album von DISPATCHED, die es eigentlich schon gar nicht mehr gibt, wie Bandkopf Daniel Lundberg in seinem eigenen Gästebuch öffentlich bekannt gegeben hat. Was hat es nun damit auf sich? Besagter Lundberg gründete bereits 1991 diese weitere Melodic Death Metal Kapelle, welche vor „Terrorizer“ bereits auf drei MCDs und das Full Length Debüt „Motherwar“ zurückblicken konnte. „Motherwar“ brachte einen ordentlichen Achtungserfolg mit sich, rau, rotzig und dennoch melodiös waren die passenden Attribute. Damals war man bei Music For Nations unter Vertrag und für diese nahm man 2001 im Studio Fredman vorliegende Scheibe auf, wobei man leider sagen muss, dass „Terrorizer“ sicher nicht die Referenzscheibe für die Produktionsstätte werden wird. Etwas undifferenziert, matschig und drucklos wabert der Sound, zwar noch ordentlich, aber für eine Band solchen Schlages doch zu wenig. Ob es aber nun daran lag, dass die Aufnahmen 2 Jahre auf Eis lagen oder wirtschaftliche Gründe eine Rolle spielten, ist zumindest mir nicht bekannt.
Jedenfalls hat sich das amerikanische Label Khaosmaster entschieden, die Aufnahmen nun heute der (breiten) Masse zugänglich zu machen, in Zusammenarbeit mit den Deutschen von Medusa Productions (vormals eher im Design-Bereich tätig). Der Zahn der Zeit hat also etwas genagt an den Stücken und einige andere Melodic Death Scheiben sind seitdem in die Läden gewandert. Die Begeisterung hält sich daher bei mir auch in Grenzen. Zwar sind Arrangements und auch Spielfreude in Ordnung, aber die einzelnen Parts hat man zu oft woanders gehört und die schon erwähnten Produktionsprobleme hemmen etwas die Brutalität. Etwas rock´n´rolliger sind (bzw. waren) sie geworden, in manchen Momenten THE CROWN nicht unähnlich. Für Identität sorgen die nett eingesetzten Keyboards sowie die ungewöhnlichen Instrumente des Gastmusikers Pär Furä. So wird bei „Mechanical“ nett herumgeflötet, außerdem erklingt auch mal ein „schwedischer“ Dudelsack. Nach dem getragenen Instrumental und eigentlich letztem Stück „Under the Ice“ (in der Short Version???) wurde mal wieder ein Hidden Track angehängt, der seinem Namen „Cyber“ zumindest im Mittelteil ein klein wenig Ehre macht (durch spacige Keyboards und industriell verzerrten Gesang). Mir als altem Horrorfreak fällt zudem noch auf, dass die zentrale Keyboardlinie bei „Rebellion“ aus dem Argento-Film „Tenebre“ abgekupfert wurde, sehen wir das als Hommage…
Ein Release, den man nicht unbedingt gebraucht hätte, der aber auch niemandem wehtut. Ordentlicher Schweden Death für Fans der Band oder auch Alles-Sammler. Ich hoffe, die Band hat noch was davon…
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