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DØDKVLT - II

VN:F [1.9.22_1171]
Artist DØDKVLT
Title II
Homepage DØDKVLT
Label EWIGES EIS
Leserbewertung
VN:F [1.9.22_1171]
7.0/10 (1 Bewertungen)

Im Grunde schauert es einen schon, wenn in der Info wieder mal von einem Alleinunterhalter die Rede ist, der auch noch experimental Black Metal darbietet. Zuviele möchtegern-tiefsinnige und ach so-depressive Eigenbrödler bringen derzeit ihre Kunstwerke an den Start. Doch DODKVLT bildet da eine erfreuliche Ausnahme. So zockt Lord Theynian geradlinigen Black Metal mit ordentlicher Rock-Schlagseite!

Das eingängig rockende und recht melodische „Children of a Failed God“ ist allerdings nur eine Seite des finnischen Multi-Instrumentalisten. Schon beim folgenden „Blinding the Eyes of the Bastard Christ“ geht e seine ganze Ecke stürmischer und brutaler zu Werke. Die Vocals werden harsher, die Drums rotieren in Blast-Regionen und die Riffs klirren kälter. Aber auch hier legt der Lord Wert auf Abwechslung und bindet gekonnt melodische/ geradlinige thrashige Passagen mit ein, was im gesamten ein wenig an SATYRICON erinnert. Dieses Rezept verfolgt DODKVLT auch im weiteren Verlauf des simpel „II“ betitelten Silberlings. So kombiniert das Nordlicht gelungen brutale Black Metal-Ausbrüche mit thrashigem Midtempo-Gestampfe und düsteren, ruhigeren Einschüben. Auch vor gezielt eingesetzter Keyboard-Untermalung schreckt der Finne nicht zurück, platziert diese aber wirklich sehr bedacht und nie übertrieben! So rotiert sich der Lord durch ein Reihe packender und vielseitiger Black Metal-Tracks ehe er mit „Taste my sweet Revenge“ die anfängliche, rockende Gangart wieder aufgreift und mächtig nach vorne groovt!

Auf der vorliegenden Digi-Version findet sich dann noch das mehr als 14minütige Bonus-Stück „Buried beneath the Rust“, das mit einer beklemmenden Piano-Passage einsteigt und einer überraschend „leichten“ Gitarren-Melodie aufhorchen lässt. Wäre da der fiese Kreischgesang nicht, würde dieser Track glatt als Heavy/ Power Metal-Hymne durchgehen. Dies wird aber durch eingestreute Blast-Parts und eingeworfenes Prog-Gefrickel gleich wieder niedergemacht!

Und damit haben wir auch ein kleines Manko des sonst durchweg starken „II“! So geht jeder Song mind. 5 Minuten, einige sogar locker mehr als 9 und das Finale fast eine Viertelstunde. Meines Erachtens hätte es den Kompositionen gut getan, sie etwas direkter auf den Punkt zu bringen, auch wenn an sich nichts gehen einen ausladenden Spannungsbogen spricht. Irgendwann ist es aber auch mal dann gut! Und gut ist ohne Frage auch „II“ geworden, das mit seinen vielseitigen und engangiert eingezockten Songs, sowie der satten Produktion eine wahre Wohltat in der derzeitigen Menge der Depressive Bands darstellt. Lord Theynian beweist, dass man auch im Alleingang Einiges reißen kann!

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