
Artist | DOWNTIME |
Title | Dystopia |
Homepage | DOWNTIME |
Label | EIGENPRODUKTION |
Leserbewertung |
Ich glaube in und um Kassel herum ziehen die Kinder den Metal mit der Muttermilch auf. UNCUT DESPITE und GUTLOCK machen ja schon dem Städtchen alle Ehre und haben bei uns die Bühnen zerlegt. Und nun liefern DOWNTIME ihre EP ab, und meine Fresse was für eine. Die Band kommt aus dem Nix, denn das Besetzungskarussell um Gitarrist und Songschreiber Sebastian Lammel drehte sich lustig, bis mit BACKSTEP Drummer Stefan und UNCUT DESPITE Basser Dennis die Richtigen gefunden wurden. Ab ins eigene Studio und schon halte ich „Dystopia“ in den Händen.
Intro, und dann gibt es die neue geilere Version von „We are“. Eins A Black Metal-lastiges Metalcore Riffing à la HEAVEN SHALL BURN treibt den Song nach vorn. Der coole Drumrhythmus unterstützt den unterschwelligen Groove. Dann setzt auch schon Phillip mit den Growls ein und variiert gut mit seinen Shouts – mal hoch, mal tief. Und drückt das ganze noch ein Stück tiefer in die Death-Ecke. Sehr cool klingen die Gesangsparts, wenn Growls und Shouts übereinander gelegt wurden. Auch die Gitarre wechselt zum Ende über eine Schweden Death Melody hin zu einem derben Groove. Ein gelungener Einstieg in die Scheibe! Und weiter geht’s mit „So called humanity“. Typisches Doppelschlag Riffing mit schöner Melody und über den Mosh rein in den Beatdown. Und alles passt hervorragend zueinander, und es gibt keine Holperstelle in den Übergängen. Sehr fettes Songwritting. Die Jungs wechseln zwischen Moshparts und Grooves hin und her, dass es nur so eine Freude ist zuzuhören. In diesem Song legt Phillip mehr Wert auf das hohe Shouten denn aufs Growlen. „What connects us“ zeigt die besten Riffarbeit auf dem Album. Nicht nur, dass hier mit melodischer Varianz um sich geworfen wird, wie man es von alten SOILWORK und IN FLAMES Alben gewöhnt ist; nein es scheint, als hätte sich Gitarrist Sebastian für das eine Riff direkt mit Dimebag (R.I.P) in der Hölle auf einen heißen Stein gesetzt und das Teil zwischen Pech und Schwefel eingespielt. Super Fett und Tight. Wenn ihr ihn hört, werdet ihr wissen, welchen ich meine… Kommen wir zu „Raising the ashes“. Die Drums werden fixer genau wie das Riffing. Die Stimme wird wieder tiefer und der Groove noch derber. Doch für die Abwechslung gibt es im Refrain Tapping, damit man nicht behaupten kann, hier wäre keine Melody vorhanden. Das Tapping wird dann in der fetten Bridge gleich fortgesetzt. Ich wiederhole mich gern: Sehr geiles Songwritting, denn zwischen den Mosh-Parts gibt es noch Zeit für Tempowechsel mit ruhiger Melody. Zum letzten Song: „Be like us“ ist das Finale der Platte und knüpft nahtlos an die anderen Songs an. Wieder sehr HEAVEN SHALL BURN lastig das Riffing. Ich weiß, das hört Sebastian nicht so gern. Ist aber so…
Fazit: WOW… “Dystopia“ von DOWNTIME rüttelt ganz fest am Thron meiner Lieblings-CD, wenn es um Bands ohne Deal geht. Und schubst von dort sogar TASTE OF BLOOD runter. Das liegt auch daran, dass die Produktion hammerhart ist, und das Ding wurde im eigenen Studio aufgenommen. Die versteckten Hardcore Wurzeln treffen auf brutalem Death bzw. Melodic Death Metal. Genau die richtige Mischung, und durch Shouter Phillip ist das ganze bestimmt kein Standard Metalcore. Drummer Stefan setzt genau die richtigen Akzente und überzeugt mit fettem Mosh und gut plaziertem Groove. Mein Lieblings-Homie aus Kassel Dennis am Bass darf man natürlich nicht vergessen. Den hört man bei der glasklaren Produktion sehr gut raus, und das ist wichtig, damit es der Platte keine Sekunde lang an Druck fehlt. Geht auf die Homepage, bestellt die CD! Ob Deather, HC-Jünger oder „Trend-Metalcore-Hörer“. Ob modernes CALIBAN-Kind oder HSB-Fan der ersten Stunde. Die Scheibe bläst euch weg. Ich wüsste nix, was an dieser Scheibe enttäuschen kann. Ich sehe zu, dass die Jungs bald mal nach OWL kommen…
Hinterlassen Sie einen Kommentar.
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.