
Artist | DREAM THEATER |
Title | Systematic Chaos |
Homepage | DREAM THEATER |
Label | ROADRUNNER |
Leserbewertung |
Nach der Veröffentlichung ihres meisterhaften Live-Albums „Score“ im letzen Jahr melden sich die amerikanischen Progressive-Götter DREAM THEATER eindrucksvoll mit einem neuen Studio-Album zurück. Und um es gleich vorwegzunehmen, auch diesem Prachtstück wohnen wieder alle Eigenschaften inne, um ein weiteres Monumentalwerk progressiver Musik zu werden.
Symbolhafterweise als „Systematic Chaos“ betitelt besitzt die Scheibe in der Tat viele diverse musikalische Momente und Facetten, die ihr eben genau dieses Feeling eines komplett durchgeplanten Auseinanderdriftens seiner sonst so festen Form verleihen, was den Zuhörer fast ununterbrochen in kindliches Staunen versetzt. Ergo steht es weitestgehend im Widerspruch zu seinem hochgelobten Vorgänger „Octavarium“, bei dem eine übermäßige Komplexität der Songs weitgehend (Ausnahme natürlich der legendäre Titeltrack!) vermieden wurde. Folglich hört man im zweiten Teil des Stücks „The Dark Eternal Night“ ähnliches Engagement der Soloinstrumente, wie man es sonst von Kompositionen wie „The Dance of Eternity“ aus der glorreichen „Metropolis Pt.2“-Ära Ende der 90er und deren Vorgängern gewohnt ist. Jedoch bleibt dieser Einfluss nicht ungebrochen, so dass Titel wie das vorveröffentlichte „Constant Motion“ wieder mehr nach dem 2003 erschienenen „Train of Thought“, also eher nach einer Art Metal, wie er von Jungs von METALLICA gespielt wird, klingen und zudem die Hinzunahme aggressiver Riffs im neuen Longplayer offen legen. Doch DREAM THEATER wären nicht sie selbst, wenn sie sich mit dieser Bandbreite begnügen würden; Stücke wie der wunderbare Eröffnungssong „In the Presence of Enemies Pt.1“ beweisen deutlich, dass nur unter Zugabe verträumter Cleanpassagen das Optimum, sprich ein Stück vom Kaliber traditioneller Werke des Traumtheaters, entstehen kann und es dem kritischen Hörer erst dann möglich ist, in die antithetische Traumwelt des amerikanischen Fünfers unterzutauchen. Wem dies noch nicht genug erscheint, dem kann ich allerdings weiterhin die Kompositionen „The Ministry of Lost Souls“, welches zum Ende hin perfekt die oben erwähnte, genial geschaffene Gegensätzlichkeit aufweist, oder das zunächst sehr entspannende „Repentance“ ans Herz legen.
Wen es jetzt nicht nur zum Kauf von „Systematic Chaos“ lüstet, dem kann ich weiterhin noch einen Besuch der beiden DREAM THEATER Deutschlandtermine in Berlin und Bonn empfehlen.
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