DYSANCHELY - Secrets of the Sun

Nach dem Rausschmiss bei Leviathan Records und einer ungewollt langen Pause (das vorige Album „Tears“ stammt aus 1998) meldet sich die slowakische Band Dysanchely mit neuem Album und neuer, abgespeckter Besetzung wieder zurück. Auch stilistisch hat sich einiges getan: Die Doom-Elemente sind gänzlich aus der Musik verbannt worden und mussten einem eigenwilligen Gruppensound weichen, der die Band auch für Liebhaber von Hardcore interessant machen könnte: Extrem transparent, so dass immer wieder die verspielt-funkigen Bassläufe durchklingen, sehr straightes Drumming ohne großen Einsatz der Double-Bass und die recht weit hinten im Mix versteckte Stimme von Sänger Brano, der abwechselnd schreit, growlt und (auf „Song of Sorrow“) auch clean singt.

Wer instrumentale Glanzleistungen sucht, ist hier fehl am Platze – die Spannung wird vor allem durch intelligent aufgebaute Stücke und immer wieder eingestreute melodische Passagen erreicht. Die ökologisch angehauchten Texte sind nicht so ganz meine Sache („We looked for peace and harmony, the trees were our friends“), aber in Kombination mit dem Artwork wenigstens konsequent. Musikalisch ist dies eine echte Entdeckung – die Titel „Lullaby“ und „Kill your love“ sollte man auf jeden Fall mal anspielen.

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