ED SHEERAN - +

ED SHEERAN wird am 17. Februar 21 Jahre alt und sieht mit seinem rotblonden Wuschelkopf kaum älter als 15 Lenze aus. In seiner britischen Heimat hat der Typ allerdings mit seiner Single „The A Team“ und dem Debüt-Album „+“ die Charts gestürmt und präsentiert sich jetzt auch dem deutschen Publikum als eine Art neuer JASON MRAZ.

Mit seiner Single „The A Team“ hat es ED SHEERAN auch bereits in die bundesdeutschen Hitparaden geschafft. Nun handelt der gefühlvolle Song aber keineswegs von der erfolgreichen Action-TV-Serie aus den Achtzigern, sondern von einem Mädchen, das Drogen nimmt und sich prostituiert. Nicht eben eine hübsche Geschichte, die der Rotschopf jedoch haargenau in die richtigen Akkorde zu kleiden weiß. Auch die übrigen elf Songs des „Superstars“ sind wenig actiongeladen, sondern strahlen eine entspannte Ruhe aus, die mit wenig Tamtam auskommt. „Drunk“ zählt dabei noch zu den eher beschwingten Nummern, während es mit „U.N.I“ schon wieder deutlich getragener zugeht. Das poppige „Grade 8“ klingt ein wenig nach britischer Boyband, bevor mit „Wake Me Up“ reduzierte Pianoklänge auf dem Programm stehen. Zu den Highlights zählt eindeutig das pumpende „Small Bump“, dem sich mit „This“ ein weiterer zarten Gitarren-Schmachter anschließt. „This City“ pulsiert derweil verhalten-lebhaft und auch „Lego House“ bringt unaufgeregte Hooks mit jeder Menge Emotion ins Spiel. Zum rhythmusbetonten „You Need Me, I Don’t Need You“ geht’s durchaus auch mal auf den Dancefloor, ehe die wirklich gelungene Ballade „Kiss Me“ erneut ruhige Töne anschlägt. Am Ende liegt mit „Give Me Love“ noch eine gehörige Portion Pathos in der Luft, die aber durchaus zu ED SHEERAN passt und deshalb in Ordnung geht.

ED SHEERAN wird momentan allen Orten als neuer Stern am Pop-Himmel gefeiert. Ob er da tatsächlich hingehört, wird die Zukunft zeigen. Musikalisch ist er zweifelsohne eher als Singer-/ Songwriter unterwegs, der den Pop jedoch immer wieder erfolgreich streift. Hervorzuheben ist definitiv seine überzeugende Stimme und die Tatsache, dass er komplett ohne Castings und diesen ganzen Klimbim seinen bisherigen Weg gemacht hat. Bleibt zu hoffen, dass die Musik-Maschinerie ihn nicht schluckt und sich die Leute auch im nächsten Jahr an ihn erinnern können, wenn der Hype um seine Person vermutlich abgeklungen sein wird.

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