ELUVEITIE - Helvetios

Mit „Helvetios“, einem 17 (!) Tracks umfassenden Konzeptalbum über den Krieg des Keltenstammes der Helvetier gegen die Römer, hauen die Schweizer Folk-Metaller ELUVEITIE den Nachfolger zu ihrem 2010er Hammerwerk „Everything Remains (As It Never Was)“ raus und schaffen es mit viel Liebe zum Detail, das hohe Niveau des Vorgängers locker zu halten plus den Bandsound sogar noch zu erweitern.

Tommy Vetterli hinter den Reglern hatte dabei nicht nur das zweifelhafte „Vergnügen“, sich mit Produzentenlegende Colin Richardson messen lassen zu müssen, sondern musste in dem ohnehin schon unübersichtlichen Instrumentenwust mit einer neuen zusätzlichen Bombast-Soundtrackkomponente zurechtkommen („Helvetios“). Aus all dem dennoch eine transparent klingende Produktion zu schustern, dürfte die eine oder andere Überstunde in Anspruch genommen haben. Chrigel & Co sind zudem wieder zur Höchstform aufgelaufen und haben ihren New Wave of Folk Metal Mix noch abwechslungsreicher als zuletzt umgesetzt. Typisch wütende Brecher wie „Meet The Enemy“, das bereits erwähnte, bombastische „Helvetios“ oder „The Uprising“ stehen neben dem hitverdächtigen, wunderschön von Anna Murphy getragenen „Rose For Epona“ oder dem Stampfer „Luxtos“, dessen zugrunde liegendes Traditional dem einen oder anderen durch eine frühere Version der Mittelalterrocker SALTATIO MORTIS bekannt vorkommen dürfte. Neben dem flotten Geigenfeger „Havoc“ fällt besonders das dramatisch-ruhige „Scorched Earth“ aus dem Rahmen, das nach kurzer Eingewöhnungszeit – bedingt durch den traditionellen Cleangesang – seine volle Wirkung entfaltet und garantiert für den einen oder anderen Gänsehautmoment sorgen wird.

Einmal mehr haben ELUVEITIE alles aus sich herausgeholt und ein Sahnestück harten Folkmetals abgeliefert, das Freunde altertümlicher Klänge und Liebhaber harten Deathmetals gleichermaßen glücklich machen wird. Wie auch beim Vorgänger muss es hier heißen: Absoluter Pflichtkauf.

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