EMMY MOLL - All the Monsters are small and soft and scared

Quiet is the new loud. Jetzt ist’s vorbei. Nachdem wir uns jahrelang den Tinnitus gehört haben, verhindert jetzt das permanente Pfeifen im Ohr, daß wir die wirklich schönen Alben schlicht und einfach nicht mehr wahrnehmen. Reichlich blöd so was. Vor allem dann, wenn das elfenhaft feingliedrige Stimmchen von Nadja Rüdebusch daunenweiche, esoterische Wahrheiten preisgibt. Sensibel und filigran, so wie auch die Musik der Band namens EMMY MOLL, welche von Hamburg aus die feinstofflichen Töne verbreitet.

Was zum zurücklehnen, zum hinhören und verstanden werden. Was aber nicht immer einfach fällt, die geflüsterten Gesangspassagen und begleitenden Instrumentalpassagen verhindern dies oftmals. Deshalb ein Prosit auf hochwertige Stereoanlagen, welche die sensible Stimme von den warmen Instrumentalarrangements emporheben und auch auf den Feinklang wohltuend wirken. Die Atmosphäre der Songs ist stets auf ein harmonisches Gesamtbild bedacht, was beim entrückten, weite Fernen ansteuernden „Seagull“ zum Beispiel hervorragend geglückt ist. Auch wenn die Sängerin manchmal arg frohlockend säuselt, die elf Titel sind stets passendes Dessert zum nicht gehabten Dinner. Melodisch zaghaft, harmonisch filigran und stets mit dieser Verletzbarkeit wie man Sie bisher hauptsächlich von Platten aus Nordeuropäischen Inselgefilden kennt.

Mit „All the Monsters are small and soft and scared“ liegt eine wunderschöne Herbstplatte vor. Melancholisch, freundlich und doch fordernd ist man begeistert von den warmen Farben der Blätter, mit dem Wissen das auch dies schon bald wieder vorüber ist. So verhält es sich auch mit dem Album. Für gewisse Stunden hörbar, auf Dauer jedoch zu „brav“.

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