Band Filter

EMPUSAE - Symbiosis

VN:F [1.9.22_1171]
Artist EMPUSAE
Title Symbiosis
Homepage EMPUSAE
Label ANT-ZEN
Leserbewertung
VN:F [1.9.22_1171]
6.8/10 (9 Bewertungen)

Eine „Symbiose […] bezeichnet […] die Vergesellschaftung von Individuen unterschiedlicher Arten, die für beide Partner vorteilhaft ist.“ (Quelle Wikipedia) – Ins Musikalische übertragen, eine Zusammenarbeit verschiedener Künstler, von der letztendlich alle profitieren. Bestenfalls natürlich auch der Hörer. Nicolas Van Meirhaeghe, der Mann hinter EMPUSAE, dürfte elektronischen Szenegängern bestens bekannt sein, vor allem durch seine Mitgliedschaft bei der „Tribal Industrial“-Formation THIS MORN‘ OMINA, die auf Festivals immer gerne gesehen ist. Mit seinem Solo-Projekt entfernt er sich nicht zu weit davon, arbeitet aber eher in Richtung experimentelle Soundscapes, auf jeden Fall deutlich anspruchsvoller, als so viele, die heutzutage synthetisch herumklimpern. Die neueste Veröffentlichung „Symbiosis“ schließt nahtlos an frühere Kollaborationen an, bzw. treibt das Konzept geradezu auf die Spitze. Der Belgier bietet auf seiner 6-Tracks starken „EP“ einige bekannte Namen auf, die insbesondere Cold Meat-Fans und Co. die Härchen aufstellen sollten. ORDO ROSARIUS EQUILIBRIO, ARCANA und IN SLAUGHTER NATIVES – was kann da schon schiefgehen?

Die ersten Hördurchgänge führen allerdings zu leichter Ernüchterung, zu unspektakulär rauscht das Material am Rezensenten vorbei. Klingt überwiegend alles recht gleichförmig, in Teilen mag man das auch „hypnotisch“ nennen. Nach und nach entdeckt man einige Feinheiten, so etwa die gelungene Verbindung von Ambient und Tribal beim Rausschmeißer „Kralizec“, der sich nach hinten raus immer mehr steigert. Die bekannten Namen klingen vertraut, die jeweiligen Songs könnten auch auf ihren eigenen Werken stehen. „One of the same“ fährt den betörend lasziven Sprechgesang von Larsen/ Pettersson auf, hätte aber ein wenig mehr Variationen im Song-Gerüst vertragen können. Die Bjärgös sorgen für „himmlische“ Neoklassik-Elemente, aber auch dieser Titel ist nicht gerade spektakulär zu nennen. ISNs Jouni Havukainen sorgt bei „Dissection of Purity“ für einen Höhepunkt, in dem er das latent Aggressive in den Vordergrund stellt, immer ein wenig verstörend im Subtext. Übertroffen wird das noch vom Beitrag NICK GREYs (aka Nicolai Riccardo Moldoveanu), der auf einer Länge von über 9 Minuten seine charismatische Stimme auf reduzierte/ Piano-verzierte Electronica legt. Dazu kommt noch eine Dame namens „Nesisart“, die für das Artwork und die Vocals beim sehr rituell angehauchten „La Rivière Noire“ verantwortlich ist.

Alles in allem ist man dann nachher doch versöhnt mit der Symbiose. Die Erwartungen waren vielleicht einfach zu hoch nach Sichtung aller Beteiligten. Auf den immerhin fast 50 Minuten Laufzeit befinden sich genügend Gänsehautmomente, mäandernde Loops, Tribal und Percussion Parts, um für Interesse zu sorgen – das alles überwiegend unter dem Banner der Melancholie. Insofern hoffe ich auf eine Live-Umsetzung mit allen/ vielen Beteiligten, um dem Ganzen noch mehr Seele einzuhauchen, die auf Tonträger hin und wieder fehlt.

Es ist noch kein Kommentar vorhanden.

Hinterlassen Sie einen Kommentar.

EMPUSAE - Weitere Rezensionen

Mehr zu EMPUSAE