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ESOTERIC - The Maniacal Vale

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Artist ESOTERIC
Title The Maniacal Vale
Homepage ESOTERIC
Label SEASON OF MIST
Leserbewertung
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10.0/10 (1 Bewertungen)

Doom ist sicher eine Musikrichtung, welche ihr Augenmerk nicht auf einzelne Songs legt. Viel mehr zählen hier die komplette Alben, welche möglichst als großes und gesamtes Klangerlebnis arrangiert werden und funktionieren sollen. Dies schaffen ESOTERIC mit „The Maniacal Vale“ mit beinahe erschreckender Intensität.

Schon fast körperlich erdrückend fühlen sich die Riffs an, taucht man zu Beginn in „Circle“ ein. Wuchtige Soundwände aus schwerfälligen Gitarrenriffs, wummernden Bassläufen, tragenden Drums und inbrünstig tief vorgetragene Vocals bahnen sich unaufhaltsam ihren Weg ins (düstere) Gemüt. Dazu erzeugen Melodien und Soundfragmente noch eine stärkere und beklemmende Atmosphäre. Schon alleine dieser eindrucksvolle Opener bietet mehr „Doom-Meisterlichkeit“ als viele Bands in ihrer gesamten Laufbahn. „Beneath this Face“ und „Quickening“ ergänzen diese Ausrichtung dann noch mit sphärischen Synth-Teppichen, schließen sich aber sonst sehr an „Circle an“. Mit „Caucus of Mind überraschen ESOTERIC dann am Ende der 1. CD dieses Doppel-Albums mit einem pumpenden Death Metal-Knaller mit thrashendem Tempo und furiosen Soli. Nach gut 2 Minuten ist diese Knüppel-Einlage dann aber auch schon vorbei und der Track verwandelt sich einen Doom-Stampfer, der den ersten Songs in nichts nachsteht.

Die 2. CD beginnt mit „Silence“ titelgemäß eher ruhig, nachdenklich und weniger doomig-depressiv mit einer leicht melancholischen Gitarren-Melodie. Doch schon nach wenigen Minuten des Viertelstunden-Monstrums stoßen die bekannten massiv tiefgestimmten Riffs durch und kranke Growls und Screams erschüttern Mark und Bein. Die anfängliche Melodie findet sich leicht abgewandelt und in mehr dramatischer Form zum Ende hin wieder. Stark! Wie auch die folgenden „The Order of Destiny“ und das 22 Minuten-Machtwerk „Ingnotum per ignotius“, die alles aufbieten, was grandiosen Doom ausmacht.

Viele Platten nerven oder langweilen einen schon nach wenigen Minuten. Ein 2-CD-Album mit mehr als 100 Minuten Spielzeit dürfte viele erst recht abschrecken, benötigt doch gerade Doom Metal besonders viel Aufmerksamkeit, Hingabe und Offenheit, um zu funktionieren. ESOTERIC schaffen es mit „The Maniacal Vale“ tatsächlich, den Hörer über die komplette Spielzeit zu packen und in ihren Bann zu ziehen und setzen mit ihrem neuen Album einen wahren Meilenstein dieses Genres!

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