
Artist | EUROPE |
Title | Live At Sweden Rock – 30th Anniversary Show (2-CD) |
Homepage | EUROPE |
Label | EAR MUSIC |
Leserbewertung |
Einen geileren Rahmen für eine 30-Jahre-Bandbestehen-Show wie das Sweden Rock-Festival kann man als schwedische Band wohl nicht haben. Und da lassen sich die Ur-Hard Rocker EUROPE natürlich nicht lumpen und kredenzen uns eine satte 28 (!)-Song-Setlist mit über 150 Minuten Spielzeit! Nach dem Start als lupenreine Hard Rock-Band zu Beginn der 80er und dem Megadurchbruch mit „The Final Countdown“ 1986 löste man sich nach dem musikalisch und kommerziell schwächelnden „Prisoners in Paradise“ Anfang der 90er erstmal auf und frönte seinen Solosachen, erschien aber 2004 mit dem harten und starken „Start from the Dark“-Dreher wieder fulminant auf der Bildfläche und legt seitdem durchweg gute bis sehr gute Alben vor (Highlight nach wie vor „Last Look at Eden“!) und ist wieder obenauf. In der Heimat sowieso, wo es regelmäßig für die Top-Chartposition reicht.
Und so bietet dieses opulente Doppelalbum (freilich auch als DVD erhältlich)bestes Rockentertainment, denn wer die Band immer noch in der poppigen Ecke verortet, der hat´s erstens nicht gecheckt und verpasst zweitens eine extrem kernig und fett rockende Band, die mächtig Dampf entwickelt, aber auch an den richtigen Stellen mit Bombast (großartigst: „Leave no Stone Unturned“!) und natürlich Balladen punktet. Doch vornehmlich wird hier durch die eigene History gerockt, dabei zünden neuere Tunes genauso wie Ältere. „Riches to Rags“, „Firebox“, „Scream of Anger“ (YES!!), „Superstitious“, „In the Future to Come“, das brettharte „Always the Pretenders“, das modern röhrende „Love is not the Enemy“, „Start from the Dark“, „Wings of Tomorrow“, „Seven Doors Hotel“, das endfette „The Beast“ (so düster-böse nach vorn schiebend, dass den Hausfrauenfans die Lockenwickler wegfliegen) und das königliche Abschlußtriple „Rock the Night“/ „Last Look at Eden“/ „The Final Countdown“ zeigen eindrucksvoll auf, welch großartige ROCKband EUROPE nach wie vor sind! Dazu gesellen sich mit „Jailbreak“ (mit Gast Scott Gorham!) und „Lights Out“ (Gast Michael Schenker!) zwei energisch vorgetragene Rock-Überhits, die sich perfekt in die Setlist einfügen. Was auch für Balladen wie „Carrie“ oder „Open your Heart“ gilt.
Von wegen alte Männer… John Norum (g), Mic Michaeli (k), John Leven (b), Ian Haugland (d) und allen voran ein scheinbar immerjunger Joey Tempest mit brillanter Vocalperformance zocken ähnlich wie die SCORPIONS so entfesselt, als wären sie in einen Jungbrunnen gepoltert. Da kann man absolut kein Haar in der Suppe finden und jeder Rockfan sollte sich diese Genre- Live-Sternstunde unbedingt einfahren! Grandios!
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