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EUROPE - Secret Society

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Artist EUROPE
Title Secret Society
Homepage EUROPE
Label SANCTUARY RECORDS
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Das Wichtigste zuerst: Fronter Joey Tempest hat keine blonde Dauerwellenmähne mehr! Stattdessen trägt der Schwede seine Haare jetzt glatt, dunkel und halblang. Das vorweg für die Damen in meiner Leserschaft. 20 Jahre ist es nun schon her, seit das Quintett mit der Single und dem gleichnamigen Album „The Final Countdown“ monatelang auf allen fünf Kontinenten die Charts anführte und EUROPE mit der eingängigen Synthezizer-Melodie des „Final Countdowns“ DIE Hymne der 80er Jahre erschaffen haben. An diesen Erfolg konnte die Band allerdings nie wieder anknüpfen und nach weiteren kleinen Hits löste sie sich Anfang der Neunziger auf, um überraschenderweise zum Milleniumwechsel in ihrer Heimatstadt Stockholm ein Konzert zu geben. Nach dem letzten Studioalbum 1991 erschien 2004 „Start From The Dark“, das aber nur innerhalb der eingeschworenen Fangemeinde Anklang fand. Mit „Secret Society“ soll das nun ganz anders werden, hören wir doch mal, was Mastermind Tempest auf seine alten Tage aus dem Hut gezaubert hat.

Der Titeltrack „Secret Society“ überrascht erst einmal mit ungewohnten Prog Rock-Elementen, sehr kompaktes Gitarrenspiel Herr Norum! Trügerische zarte Klänge zu Beginn von „Always The Pretenders“ lassen eine Ballade vermuten, stattdessen gehen die Schweden aber melodiös in die Vollen. Stimmlich ist auch Joey Tempest gewachsen, wie er bei „Love Is Not The Enemy“ beweist, das ebenfalls ordentlich losrockt. Keine Balladen mehr bei EUROPE? „Wish I Could Believe“ ändert das umgehend, bleibt allerdings in Mittelmäßigkeit stecken. Absoluter 08/15-Song, dann doch lieber „Let The Children Play“. Das hat man so ähnlich zwar auch schön gehört, aber immerhin ist mehr Drive drin. Geigenklänge eröffnen „Human After All“, um abrupt von Gitarrenriffs abgelöst zu werden. Solider Rock, wie man ihn von einer Band wie EUROPE auch erwartet hätte. In diesem Sinne schließt sich „The Getaway Plan“ an. Fette Gitarren, die auch mal richtig losbrettern dürfen, wechseln mit sehr melodiösen Passagen. Leises Klaviergeklimper läutert die zweite Ballade „A Mothers Son“ ein, sagen wir mal so: ein richtiger Schmachtfetzen! Bei „Forever Traveling“ sehe ich die Landschaft bildlich vorüberziehen, während die Kilometer auf dem Tacho mehr werden. Solides Songwriting, ebenso wie „Brave And Beautiful Soul“, das sehr kraftvoll aus den Boxen kommt. Zu guter Letzt in guter alter EUROPE-Manier: „The Devil Sings The Blues“.

Die Zeiten der hochtoupierten Hairspray-Frisuren ist glücklicherweise vorbei, auch musikalisch konnten sich die Schwedenhäppchen weiterentwickeln. Dem Hardrock sind EUROPE zweifelsohne treu geblieben, man ist dabei nicht mehr ganz so theatralisch wie in der Vergangenheit. Aus den Jungs in zu engen Hosen sind inzwischen gestandene Männer geworden, die ordentliche Musik machen. Keine Offenbarung, aber auch kein Tiefschlag. Ein akkurates Werk für ebenfalls gereifte Fans der ersten Stunde und alle, die auf zeitlosen Rock mit Gitarrenvorherrschaft stehen.

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