
Artist | FATBOY SLIM |
Title | Why try harder – The Greatest Hits |
Homepage | FATBOY SLIM |
Label | SONYBMG |
Leserbewertung |
Es ist an der Zeit jemanden zu ehren, der mit seinen Sounds eine völlig neue elektronische Subsparte (mit) erschaffen hat. Der Brite Norman Cook, früher als Bassist der eher biederen HOUSEMARTINS unterwegs, legte sich Mitte der 90er ein fetziges Pseudonym zu (mittlerweile hat er mehrere) und belegte fortan unter dem Namen FATBOY SLIM Spitzenplätze in den europäischen Charts. Doch nicht nur das, als Remixer gelangte er zu höchsten Weihen und jeder europäische Top Künstler bettelt geradezu um eine Cooksche Bearbeitung. So nebenbei kreierte der das Genre „Big Beat“ und versetzte mit einem Gratiskonzert in seiner Heimatstadt Brighton eine ganze Stadt in Massenhysterie. Nach vier regulären Studioalben, unzähligen Singles und Remixen ist es nun also Zeit für ein kleines, nettes Best of Album, das Cover darf natürlich wieder der etwas pummelige Herr zieren, der bei seinem Debüt noch für Rätselraten unter den Fans sorgte.
Dabei erscheint die Compilation einmal als Standard-Silberling mit 18 Tracks und zum zweiten als Limited Edition inkl. DVD mit 10 seiner besten Videos. Und wer die kennt, weiß, dass es sich hier um kleine filmische Kunstwerke handelt. Nun, dieses Add-On lag dem Schreiber nicht vor, konzentrieren wir uns also auf die Auswahl musikalischer Tracks. Da hat man zunächst eine recht ausgewogene Anzahl an Titel der besagten 4 Veröffentlichungen vorgenommen. Das Debüt „Better living through Chemistry“ legte bereits die Eckdaten des Erfolgs fest, aber erst mit dem darauffolgenden „You’ve come a long way, Baby“ wurde Norman zum Superstar. Wer kennt nicht die Megaerfolge „Right here, Right now“ oder „Rockafeller Skank“? Diese beiden Songs wiesen mir den Weg zum Briten, der nach meinem persönlichen Geschmack mit dem 98er Zweitling schon seinen Zenith erreicht hatte. Nicht, dass „Halfway between the Gutter…” (2000) oder “Palookaville” (2004) schlecht wären, dort agierte er nur insgesamt gemässigter und mit deutlich mehr Funkanleihen. Nichtsdestotrotz ist natürlich “Sunset (Bird of Prey)” ebenfalls ein göttlicher Ohrwurm! Neben den bekannten Singles sind auch 2 Cook-Versionen fremder Originale enthalten, als da wären: „Brimful of Asha“ sowie „I see you Baby“, von CORNERSHOP bzw. GROOVE ARMADA. Witzigerweise waren die Remixe teilweise noch erfolgreicher als die ursprünglichen Titel. Ein wenig unbekannter mag möglicherweise „Everybody loves a Carneval“ sein, eine Single aus den Anfangstagen des „Fatboys“, dazu kommt mit „Sho Nuff“ ein Soundtrack Song. Der wurde übrigens bereits bei 2 Filmen verwendet, „Ran an die Braut“ mit Kirsten Dunst dürfte dabei wesentlich geläufiger sein als der englische Beitrag „Splendor“. Zuguterletzt darf auch für die eingefleischtesten Anhänger des Mannes Jahrgang 1960 ein wenig neues Futter nicht fehlen: „Champion Sound“ und „That old Pair of Jeans“ beschließen die Sammlung musikalisch eher zurückhaltend, aber keineswegs uninteressant. Für die Zukunft würde ich mir mal wieder ein paar flotte Brecher der Marke „Slash Dot Dash“ wünschen, aber berechenbar war dieses Projekt noch nie.
So kann diese Greatest Hits-Scheibe ohne Probleme denjenigen empfohlen werden, welche die bekanntesten Tracks von FATBOY SLIM mal ohne CD-Wechslerei in einem durchhören wollen. Echte Fans müssen sich entscheiden, wie viel ihnen die neuen Kompositionen wert sind, wobei die „Jeans“ auch als Single erscheint. Also ein sehr ordentliches Produkt eines wahrhaft „fetten“ Künstlers!
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