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FAUN - Faun & The Pagan Folk Festival Live

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Artist FAUN
Title Faun & The Pagan Folk Festival Live
Homepage FAUN
Label SCREAMING BANSHEE
Leserbewertung
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9.3/10 (3 Bewertungen)

Nun ja, allzu lange ist es noch nicht her, dass ich das Album „Totem“ von Faun auf den Tisch bekommen habe – gerade mal ein Jahr. Das Album hat nicht gerade Zeit gehabt, metaphorischen Staub anzusetzen. Nun gibt es also schon die obligatorische Live-CD. Da stellt sich natürlich die Frage: Tut das denn Not? Gemeinsam mit Matt Howden alias SIEBEN und IN GOWAN RING haben sich Oliver Sa Tyr, Fiona Rüggeberg, der scheidenden Elisabeth Pawelke, Rüdiger Maul und Niel Mitra zum „Pagan Folk Festival“ zusammen getan, das im Laufe des Jahres 2007 in acht Städten zu hören und zu sehen war. Zu hören ist auf der Live-CD aber fast ausschließlich FAUN selbst, „with a little help of my friends“. Elf Live-Songs wurden in einwandfreier Tonqualität auf die Scheibe gebannt, darunter auch zwei bisher unveröffentlichte: „Sahhara“ und „Aisi Sisikka“.

Das Ganze beginnt aber mit bekannten Klängen: Der erste Song ist „Gaia“ vom besagten „Totem“-Album. Was sich beim Studioalbum schon andeutete, wird nun zur Gewissheit – „Gaia“ ist ein wunderbarer Livesong, hypnotisch und tanzbar. In die gleiche Kerbe haut „Rad“ als zweiter Song, zumal der Violinist Howden seinen Teil dazu beisteuert, die melodischen Elemente noch einmal zu anderem Leben zu erwecken. Ein wirklich gut ausgesuchter Start für die CD. Zwar war ich nicht auf der Tour, aber bei diesen Songs taucht Abenddämmerung in meinem Kopf auf, Fackeln werden entzündet, und fast kann ich sich wiegende, Heilkräuter rauchende Tänzer sehen. Atmosphärisch dicht, das ist das Live-Album auf jeden Fall. Obwohl es bei „Satyros“, dem dritten Song, nicht wirklich Neuerungen zu hören gibt, langweile ich mich noch nicht. Dieser Mix aus Historie und Innovation, aus Mystik und Exotik funktioniert bestens. Wer den Kopf frei hat für ein faunisches Erlebnis, wird sich prima unterhalten sehen. Track 4, „Rosmarin“, ist mir dagegen ein wenig zu temperamentlos, mehr Biss könnte nicht schaden. Und Olivers Stimme ist einfach nicht abendfüllend. Der Mann hat so viele Talente, aber stimmlich sind ihm seine Kolleginnen doch manches Mal überlegen. „Love’s Promises“ besitzt sehr angenehme Wave-Elemente, aber es dürfte im Konzert auch ein ziemlicher Stimmungskiller gewesen sein, außer für knutschende Liebespaare, aber die bekommen ja ohnehin selten noch etwas anderes mit. Bei „Sahhara“ dürfen dann wieder die Damen an die Mikrofone, was sich lohnt.

Aber ein Stimmungswechsel, etwas, was aufhorchen lässt, das täte dem Album jetzt gut. „Dandelion Wine“ hält den Hörer aber weiter hin. Aber dann, endlich kommt Fahrt in die Sache: Das achte Lied, „Iyansa“, hat wieder eigenständigen Charakter und Kraft in den Backen. Ein Song zum Immer-Wieder-Hören, stolze sechs Minuten lang. Bei „Aisi Sisikka“ darf sogar rhythmisch mitgeklatscht werden. „Tinta“ ist ein wunderschönes Liebeslied zum Träumen und ein wenig Schäumen, bevor mit „The Trip goes on“ der Abschied eingeläutet wird.

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