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FELIN - Heroes & Villains

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Artist FELIN
Title Heroes & Villains
Homepage FELIN
Label MISS BLOOM AB
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FELIN lebt in Stockholm und hat ihre ersten Songs bereits im Alter von acht oder neun Jahren geschrieben. Schon damals handelten ihre Lieder von Gleichberechtigung und Frauenrechten. Themen, die immer noch wesentlich für die Frau mit den raspelkurzen Haaren sind. Musikalisch serviert FELIN rauen, kantigen Alternative-Pop mit verzerrten Gitarren. „Heroes & Villians“ ist ihr zweites Album.

Selbiges beginnt mit der aufgekratzten Prelude „The Present“ vielversprechend, bevor der Titeltrack „Heroes & Villians“ mit knackigen Rhythmen ins Ohr geht und das eingängige „God Complex“ auf den Dancefloor bittet. Was da in durchaus muntere Melodien verpackt wird, hat einen ernsten Hintergrund, denn es geht nicht nur um so wichtige Dinge wie Gleichberechtigung und Frauenrechte, sondern auch um Waffen- und häusliche Gewalt, Ungerechtigkeiten und die Frage, ob die guten und bösen Mächte im Gleichgewicht sind. Das beschwingte „Dear Boys“ ist so etwas wie ein offener Brief an die Männerwelt, der die Frage stellt, wie Männlichkeit definiert wird. Derweil sind die flotten Handclaps von „Wohoo“ so etwas wie der Teil eines verkappten Weltuntergangssongs über den Klimawandel. „C19“ schlägt in der Folge ruhigere Töne von einer gewissen Dramatik an, was in ähnlicher Weise auch für „Vulture“ gilt. Das reduzierte „No More Sweet Home Alabama“ schließt sich dem mit einem starken Statement für das Recht an, über den eigenen Körper entscheiden zu können. Anders als der Titel es vermuten lässt, geht es beim treibenden „Nuclear Waste“ nicht um verstrahlten Müll, sondern um eine queere Liebesgeschichte und die Probleme, Risiken und den Hass, denen LGBTQ+ Menschen in vielen Teilen der Welt ausgesetzt sind. „Funeral“ übernimmt erneut im Dancemodus und auch „Young Blood“ bringt die Füße zum Wippen. „Daughters & Sons“ verlegt sich währenddessen noch einmal auf entspannte Midtempo-Sounds und das finale „The Future“ präsentiert sich mitsamt Kinderchor durchaus hoffnungsvoll.

Nein, noch haben die Schurken nicht gewonnen, aber die Helden dürfen ihnen auch auf keinen Fall das Feld überlassen. So ähnlich kann man vielleicht die Botschaft von „Heroes & Villains“ zusammenfassen. FELIN wünscht sich zumindest, dass die Leute, die ihre Platte hören, sich durch die Lieder bewegt und gestärkt fühlen und für das eintreten wollen, woran sie glauben. Ob der Longplayer diese Strahlkraft hat, vermag ich nicht zu sagen, aber hörenswert ist er allemal.

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