Band Filter

FENÉ - Liebe und Wut

VN:F [1.9.22_1171]
Artist FENÉ
Title Liebe und Wut
Homepage FENÉ
Label EIGENPRODUKTION
Leserbewertung
VN:F [1.9.22_1171]
8.0/10 (4 Bewertungen)

Er kann es einfach nicht lassen: CROWDED KITCHEN, SIGHTBILL, FELIX MUSTER, TRAUMTRAINING… Felix Neef liebt die Musik, liebt das Komponieren, liebt es, Konzerte zu geben – und er hat etwas zu sagen. Wer mit offenen Augen und Ohren durch die Welt geht, der bekommt einiges mit. Es passiert viel auf dieser Welt, und man muss all dies nicht geschehen lassen, ohne etwas dazu zu sagen, ohne es zu hinterfragen. Und so ist es nicht nur das Ausüben seiner Leidenschaft, sondern auch sein Sprachrohr, wenn er mit FENÉ nun ein weiteres Projekt zum Leben erweckt und direkt ein ganzes Album präsentiert: „Liebe und Wut“.

„Pop-Musik mit Inhalt“ hat sich FENÉ auf die Soloprojekt-Fahne geschrieben und wie vielschichtig diese knappen Worte der Beschreibung klingen, beweisen ganze 13 Songs, die sich mit seinen eigenen Gefühlen („Liebe“) auf der einen und Sozialkritik („Wut“) auf der anderen Seite beschäftigen. Anders als in seinen anderen Projekten geben hier statt der Gitarre sein Keyboard und Synthesizer den Ton an. So schlagen diese beispielsweise beim Titelsong und Opener eher „klassische Töne“ an. Dieser kommt als wunderschöne Liebeserklärung daher und dürfte wohl zu einer seiner stärksten Kompositionen überhaupt zählen. Der Refrain geht unter die Haut und legt sich wie eine warme Hand auf das bewegte Herz. Ganz große Nummer! Wesentlich „moderner“ geht es dann bei Titeln wie „Be nice“ zu: hier untermalen Synthie-Klänge die mahnenden Worte, angetrieben von einer Melodie, die einen hinabtauchen lässt in eine Phase der Selbstreflexion. Überhaupt schafft es das Liedgut auf diesem Album, den Hörer immer wieder gefangen zu nehmen und zuhören zu lassen. Sei es der tolle Refrain von „Gute Nacht“ oder die zarte, zerbrechliche Art von „Wie Dreck“. Man fühlt sich konfrontiert mit den angesprochenen Themen und nicht zuletzt mit sich selbst – und das auf immer andere Weise. Ist es bei „Gutmensch“ der eindringliche Sprachgesang, so ist es die verspielte Art von „Leise“ oder dann wieder die urbane, Lounge-artige Atmosphäre von „Hallo“. Was gleich bleibt, ist die warme, tiefe Stimme, mit welcher einem immer wieder starke Bilder vor das innere Auge projiziert werden. Wer schon einmal das Vergnügen hatte, sich diese Darbietungen live anzusehen, der wird wissen, dass auch genau dies bei den Konzerten in Form eines Projektors noch einmal verstärkt hervorgehoben wird. Hörens- UND sehenswert!

„Liebe und Wut“ ist kein Album, das man „mal eben so“ hört oder bei dem man Lust bekommt, zu tanzen. Es ist ein Werk, für welches man zur Ruhe zu kommen hat, für welches man sich Zeit nehmen sollte, auf welches man sich einlassen können muss. Wenn man dies tut, nimmt einen FENÉ mit auf eine Reise: eine Reise in die Welt aus seinen Augen – aber auch auf eine Expedition zu sich selbst. Begleitet wird man dabei durch herrliche Melodien, eindringliche Texte und starke Atmosphären, irgendwo zwischen Melancholie und Hoffnung, zwischen Liebe und Wut. Wer das Tanzbein zu guten Texten und Indie-Rock schwingen möchte trifft sich mit FELIX MUSTER, wer sich einmal wegbeamen lassen möchte, der lauscht FENÉ. Er kann es einfach nicht lassen… und das ist auch gut so!

Es ist noch kein Kommentar vorhanden.

Hinterlassen Sie einen Kommentar.

Mehr zu FENÉ