
Artist | FORTUNA EHRENFELD |
Title | Hey Sexy |
Homepage | FORTUNA EHRENFELD |
Label | GRAND HOTEL VAN CLEEF |
Leserbewertung |
Was da wie ein Kölner Stadtteil-Sportverein klingt, ist tatsächlich das Musikprojekt des Multiinstrumentalisten und Tausendsassas Martin Bechler. Der Herr ist aber wirklich in der Domstadt am Rhein beheimatet (möglicherweise sogar in Ehrenfeld) und hat mit „Hey Sexy“ sein zweites Album veröffentlicht.
Klingt der Opener „Der Puff von Barcelona“ noch ein wenig sperrig, schließt man FORTUNA EHRENFELD mit dem wunderbaren „Bengalo“ garantiert ins Herz, denn genau dorthin zielt der zwingende Sound der Nummer, dem man sich schlicht nicht entziehen kann. Mit „Das letzte Kommando“ und „Ey Ändi“ widmet sich der Mittvierziger, der die letzten zwei Jahrzehnte eher im Hintergrund als Produzent gearbeitet hat, elektronischen Versatzstücken; überhaupt sind dem Herrn Orgel und Klavier näher als Gitarren. Dass die aber auch gar nicht fehlen müssen, beweisen das rhythmusbetonte „Zuweitwegmädchen“ und das impulsive „Nach Diktat verreist“ mit Synthie und Drumcomputer. Und wenn sich zur Orgel auch noch wie beim melancholischen „Endlos weit weg“ eine Quetschkommode gesellt, rollt auch dem raubeinigsten Seebären eine Träne über die Wange. Das finale „Irgendwann der Sommer“ sorgt noch einmal für absurde Klänge und Texte und schildert so eine Woche, die alles andere als alltäglich ist.
Ich möchte „Hey Sexy“ mit den Worten des von mir sehr geschätzten OLLI SCHULZ zusammenfassen: „Eine überlebenswichtige Platte, vor allem wenn man aus einer Region wie Köln kommt. Die lakonische Stimme erinnert an Wum, den Hund vom großen Preis, was toll ist. Atmosphärisch, wie eine gute, leider nie gesendete Derrick-Folge. Lustige, kluge und herzergreifende Fuck-You-Mugge.“. GISBERT ZU KNYPHAUSEN fasst sich etwas kürzer: „Cool und eigenwillig“. Recht haben sie beide und wie könnte man FORTUNA nicht lieben – mit Songtiteln wie „Hundeherz“ und „Glitzerschwein“?
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