
Artist | FRANK GOOSEN |
Title | Förster, mein Förster (Hörbuch) |
Homepage | FRANK GOOSEN |
Label | ROOF MUSIC |
Leserbewertung |
Weiß jemand, wie weit Hamster laufen können? Roland Förster, den alle seit Kindertagen nur Förster nennen, hat keine Ahnung und nimmt deshalb den kleinen Nager, den er nachts, nein eigentlich schon früh morgens auf einer Eisenbahnbrücke sitzen sieht, mit nach Hause, um das hilflose Tier vor dem Untergang zu retten. So beginnt der jüngste Roman „Förster, mein Förster“ von FRANK GOOSEN, jenem Schriftsteller, den die einen aufgrund seiner Liebe zum Fußball kennen (stellvertretender Aussichtsratsvorsitzender des VfL Bochum, Bücher wie „Weil Samstag ist“ und Kolumnen und Essays u.a. im Kicker-Sportmagazin und in der Stadionzeitung des VfL) oder durch seine Romane wie „Liegen lernen“ (2003 mit Fabian Busch in der Hauptrolle verfilmt) oder „Radio Heimat (kommt 2016 ins Kino). Die anderen schätzen seine Ruhrpott-Stories („A40 – Geschichten von hier“) oder erinnern sich an alte TRESENLESEN-Zeiten mit JOCHEN MALMSHEIMER. In den letzten Jahren hat Goosen gern über die Befindlichkeiten der Männer seiner Generation (der Mann ist Jahrgang 1966) geschrieben und in diese Richtung geht auch sein neues Buch.
Förster steht kurz vor seinem 50. Geburtstag, hat eine Schreibblockade und alte Freunde, die auch nicht so richtig mit ihrem Leben klar kommen. Dann gibt es da noch die Jugend von heute (in der Gestalt des wohlstandsverwahrlosten Finn) und die verwirrte alte Nachbarin Frau Strobel, die einen Brief aus der Vergangenheit erhält, der schließlich alle gemeinsam in einem alten VW Bulli an die Ostsee fahren lässt. Dort gibt die Tanzkapelle Schmidt, in der Frau Strobel in den Fünfzigern Saxofon gespielt hat, nämlich ein Reunion-Konzert, doch bis es soweit ist, wirft der Autor einen wachen Blick auf seine Protagonisten…
Und das kann er, der FRANK GOOSEN! Mir viel Wortwitz changiert „Förster, mein Förster“ zwischen absurder Komik und feiner Melancholie. Eigentlich sind es nur Alltäglichkeiten, die thematisiert werden, aber genau das macht letztlich den Charme des Romans aus. Viele Details könnten aus dem eigenen Leben stammen, manches bringt den Zuhörer (oder Leser) zum Nachdenken, hier und da kommen eigene Erinnerungen hoch und wer kennt ihn nicht, den Gedanken, was wohl wäre, wenn man einfach ein ganz anderer Mensch sein könnte?
Wer nicht den Autor die ungekürzte Fassung lesen lassen möchte, kann selbstverständlich selbst zum Buch greifen und sich bei Kiepenheuer & Witsch mit dem gedruckten Wort versorgen (ISBN 978-3-462-04892-6 – www.kiwi-verlag.de) und nach der im Buch geführten Diskussion über eBooks gibt es natürlich auch diese Darreichungsform zu kaufen. Viel Spaß beim Zuhören und/oder Lesen – wer mal kann FRANK GOOSEN auch an zahlreichen Terminen live erleben.
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