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FRANK GOOSEN - Sweet Dreams – Rücksturz in die Achtziger (Autorenlesung)

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Artist FRANK GOOSEN
Title Sweet Dreams – Rücksturz in die Achtziger (Autorenlesung)
Homepage FRANK GOOSEN
Label ROOF MUSIC
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Der Bochumer Autor und Kabarettist FRANK GOOSEN war 13 als die Achtziger begannen. Ergo war er 24 als dieses Jahrzehnt endete. Wie erging es einem Adoleszenten in diesem Jahrzehnt, das die Neue Deutsche Welle, aber auch MODERN TALKING und DEPECHE MODE, das Privatfernsehen und Videotheken, den Zauberwürfel, Mixtapes auf C90-Musikkassetten und Band Aid, den C64 und Walkman, Punks, Popper und Yuppies sowie Vokuhila, Dauerwelle und Ballonseide hervorgebracht hat? Goosen lässt es uns in seiner bekannt selbstironischen, witzigen Art wissen und nimmt zumindest die Generation Golf mit auf eine vergnügliche Reise in die eigene Vergangenheit.

Auch ich wurde mit den bereits oben genannten Dingen sozialisiert und durch den Nato-Doppelbeschluss friedensbewegt und war spätestens nach der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl (1986) gegen Atomenergie. Eine Reise nach Berlin glich in jener Zeit einem Abenteuer und Klassenfahrten bargen jede Mengen Chancen und Risiken. All dies zeichnet unser Mann aus dem Pott ebenso pointiert wie detailliert nach. FRANK GOOSEN berichtet davon, wie die Achtziger für ihn gerochen haben und was ein gutes Mixtape ausmacht. Er skizziert seinen persönlichen Mauerfall und feiert die Freundschaft und die Liebe. Das Jahr, in dem er und seine Freunde 19 wurden (1985) hat sich besondere Beachtung verdient und kommt mit jeweils einem eigenen Kapitel für den einzelnen Monat daher.

Am Ende ist es jedoch einfach dieses Gesamtpaket, das sich über 4 Stunden und 7 Minuten erstreckt und nicht nur die Frage aufwirft, wer die fünf schönsten Frauen (oder wahlweise Männer) der Eighties waren, sondern auch der Musik ein Denkmal setzt, die damals noch nicht eben mal via Streaming (übrigens eigentlich eine vage Idee, die FRANK GOOSEN bereits seinerzeit hatte und die er ‚Strömung‘ nannte) unbegrenzt zur Verfügung stand. Sich mit Musik zu befassen, war noch eine richtige Aufgabe, die nicht nur Zeit in Anspruch nahm, sondern auch ins Geld ging, weshalb bisweilen auch der heimliche Griff in Muttis Haushaltskasse unabdingbar war. Nein, in den achtziger Jahren war nicht alles besser, aber wer hätte gedacht, dass man nach dem Schauspieler Ronald Reagan knapp 30 Jahre später mit Donald Trump noch einen viel größeren Clown ins Weiße Haus wählen würde? Die schönste Quintessenz seines Hörbuches, das auch als Printausgabe im Kiepenheuer & Wisch Verlag erscheint (ISBN 978-3-462-00162-4 – www.kiwi-verlag.de), zieht der Urheber von „Sweet Dreams jedoch selbst:

„Die Älteren werden sagen: So ist es gewesen! Und die Jüngeren: Habt Ihr wirklich so ausgesehen?“

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