
Artist | GIUDA |
Title | Speaks Evil |
Homepage | GIUDA |
Label | BURNING HEART |
Leserbewertung |
Es ist schwer, eine Band wie GIUDA nicht irgendwie zu mögen – selbst wenn man mit Siebziger-Jahre-Glamrock nicht allzu viel anfangen kann. Die fünf Italiener legen sich dafür einfach viel zu sehr ins Zeug. Um das Endprodukt „Speaks Evil“ allerdings mehr als nur zu mögen, hätte noch eine zusätzliche Schippe Kreativität gut getan. Für Nostalgiker und zum Aufwärmen für die kommende Festivalsaison bieten GIUDA zehn Instant-Glitzerrocker, die allesamt die Schnittmenge treffen, auf die sich Hardrocker und Discotänzer gleichermaßen einigen können.
Und das ist beileibe kein einfaches Unterfangen, denn das zu beackernde Feld haben sich die Römer sehr eng gesteckt. Ihre Songs nähren sich vom Seventies-Rock, wie ihn THE SWEET, MARC BOLAN oder die NEW YORK DOLLS vor vierzig Jahren spielten. GIUDA ahmen ihre Helden nahezu perfekt nach, was allerdings wenig Spielraum für eigene Experimente oder frischen Wind lässt. Dafür lernt der Nachgeborene so einiges über die Musikgeschichte: „You can do everything“ bedient sich grölend bei den BEATLES, „Joolz“ macht noch einmal deutlich, wie sehr sich schon OASIS an SLADE orientiert haben und der „Bonehead Waltz“ bringt schließlich grunzenden Funk à la KOOL AND THE GANG ins Spiel.
„Speaks Evil“ hätte demnach genauso gut in den Siebziger Jahren erscheinen können, und damals hätte das Album wahrscheinlich für mehr Aufsehen und Schrecken in der spießigen Bevölkerung gesorgt. Für das Jahr 2016 fehlt es den Songs insgesamt an Biss um über den Status eines reinen Retropartyalbums hinauszukommen. Gefährlich oder provokant ist da nichts mehr. Aber wie die vier Jungs selbst betonen: „Beim Rock’n’Roll geht es vor allem darum, Spaß zu haben!“ Und den hat man hier auf jeden Fall. Glamrock-Revival, ick hör dir trapsen…
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