
Artist | GODDASS |
Title | My Beautiful Sin |
Homepage | GODDASS |
Label | FIREFIELD |
Leserbewertung |
Pizza und Spaghetti scheinen nahrhafte Grundlagen für härtere Gitarrenmusik zu sein, anders kann ich mir den Umstand, dass mit GODDASS aus Turin nun eine weitere Gruppierung vom Stiefel mir aufgrund ihrer Musik positiv auffällt, nicht erklären. Aber warum Zeit mit Ursachenforschung verschwenden, wenn man diese auch mit gutem Metalcore verbringen kann. Genau den bekommt man nämlich von dem sich 2004 formierten Quartett, das nach einer EP („GODDASS“) und den beiden selbstproduzierten Alben „The Outsider“ aus dem Gründungsjahr und „Memories“ (2006) nun ihr erstes offizielles CD-Release „My Beautiful Sin“ am Start hat.
Dieses zeigt nach dem aus Akustik-Gitarren-, Streichinstrumenten- und Trommeln-Klängen bestehenden Intro „Prelude“ auch gleich direkt in die Metalcore-Richtung; grobe Ecke KILLSWITCH ENGAGE, eher noch THE SORROW. Deutlich dominierendes melodisches Riffing und der Wechsel zwischen Shouts und Clean-Gesang sind da eindeutige Zeichen und längst keine Geheimzutaten mehr, allerdings ödet es einen in diesem Fall beileibe nicht so sehr an wie bei vielen, vielen anderen Bands, die nach diesem Rezept ihre Songs backen. Sänger und Gitarrist Al Salerno ist mit keiner seiner Aufgaben überfordert: Die Shouts klingen anständig fies und bewegen sich mit dem Cleangesang, der irgendwo zwischen Emo und Patrick Stump von FALL OUT BOY (besonders in „Become My Heart“) anzusiedeln ist, auf einem sehr gefälligen Level. Ebenso angenehm zu hören ist seine Arbeit mit seinem Sechsseiter, dem er zusammen mit Gittaren-Kumpan Nak haufenweise äußerst nette Riffs und Leads entlockt. Zusammen mit Als Bruder „T“ am Schlagzeug und Basser Vendra spielen die im Schnitt gerade mal 20 Jahre jungen Italiener einen sehr souveränen und fetten Sound zusammen, für den sich außerdem niemand geringeres als Matt Hyde (u.a. MACHINE HEAD, TRIVIUM, BULLET FOR MY VALENTINE und FUNERAL FOR A FRIEND) als Produzent verantwortlich zeigt. So ist also der perfekte Rahmen geschaffen für einen echten Knaller wie „Last Day“. Allein das mehr als eingängige Riffing lässt den Song zu einem Ohrwurm mutieren, doch dem nicht genug verpassten GODDASS dem guten Stück auch noch brutale Moshparts und im Gegenzug einen sehr einprägsamen Klar-Gesang-Chrorus. Keine Komposition, die Musikgeschichte schreiben wird – dafür aber einfach mal geil ist. Ähnlich zu empfehlen sind auch der Opener „Hide in Pieces“, der mit seinem treibenden Rhythmus diverse Nackenschmerzen vorprogrammiert oder das brutal wütende „I’m your hell“. Wer es dann doch lieber etwas ruhiger mag, findet dann mit „Never and Over“ seinen Titel auf der Platte, ein sehr emotionales Stück, bei dem die Gitarren aber trotz aller Melodie ganz gut Druck machen.
So sorgen die insgesamt elf Titel für gut 41minütige lupenreine Metalcore-Unterhaltung mit sehr ansprechendem Sound. „Last Die“ ist ein eindeutiger Hit, allerdings ist „My Beautiful Sin“ nicht nur darauf zu beschränken und bietet reichlich Gelegenheiten zum bangen, moshen und was man sonst so zu guter Musik machen will. Etwas wirklich Neues wird man in diesem Metalcore-Leben einfach nicht mehr finden – gutes Liedgut allerdings schon!
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