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GOTYE - Making Mirrors

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Artist GOTYE
Title Making Mirrors
Homepage GOTYE
Label VERTIGO
Leserbewertung
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4.5/10 (2 Bewertungen)

GOTYE ist ein belgisch-australischer Singer-Songwriter, Schlagzeuger, Gitarrist und Keyboarder aus Melbourne, der hierzulande mit seiner Single „Somebody That I Used To Know“ in den Radios und der Single-Hitparade präsent ist. Jetzt erscheint die dritte Platte „Making Mirrors“ des 31-jährigen Soundtüftlers auch bei uns, während man down under und in Belgien bereits seit dem Sommer vollkommen verzückt von den GOTYE-Songs ist.

Tatsächlich sind die zwölf Nummer auf „Making Mirrors“ sehr abwechslungsreich und detailverliebt ausgefallen. Was mit dem Titeltrack in verhaltener Schönheit startet, geht nahtlos in das rhythmusbetonte „Easy Way Out“ über, ehe sich das bereits erwähnte „Somebody That I Used To Know“ als Kollaboration mit der neuseeländischen Sängerin KIMBRA in den Gehörgängen festbeißt. Für die Bassline des treibenden „Eyes Wide Open“ hat GOTYE in einer windigen Nacht seinen tragbaren Kassettenrecorder an der Winton Musical Fence aufgebaut. Hier handelt es sich um eine Installation in Queensland/Australien, bestehend aus fünf gewaltigen, mit Zaunpfählen verbundenen Metallseilen und einer Echokammer, die dem gebürtigen Belgier als musikalische Zutat der besonderen Art diente. „Smoke And Mirrors“ schlägt ruhigere, dabei geheimnisvoll wirkende Töne an, bevor es mit dem fröhlichen „I Feel Better“ schwungvolle Motown-Klänge auf die Mütze gibt. Auch „In The Light“ setzt auf gut gelaunte Clap-Hands, während „State of The Art“ mit seinen Dub-Sounds und gespenstischen, verfremdeten Sci-Fi-Vocals eine Hommage an seine geliebte Lowrey Cotillion Orgel ist, die der Musiker für 100 Dollar gebraucht gekauft hat. Mit Flüstergesang und allerlei Spielereien (u.a. mit Hintergrundgeräuschen aus der Scheune auf dem fünf Hektar großen Grundstück seiner Eltern auf der Halbinsel Mornington, wo die Platte in ziemlicher Abgeschiedenheit entstanden ist) schließt sich „Don’t Worry, We’ll Be Watching You“ an, um mit „Giving Me A Chance“ gefühlvoll nachzulegen. „Save Me“ erinnert stimmlich und stilistisch an STING, wohingegen das finale „Bronte“ mit einem Sample mit verstimmten Steel Drums aus den Sechzigern versehen wurde. In GOTYEs Händen wurde daraus ein zarter Loop von eigenartigem Klang, der dem ruhigen Stück eine besondere Färbung verschafft.

„Making Mirrors“ zeichnet sich durch spannende Tüfteleien aus, die zu einem harmonischen Ganzen wachsen und eingängige Popmusik mit elektronischen Versatzstücken vermengen, die auch vor den unterschiedlichsten Soundelementen wie Dub, Motown, PolitiPop, Synth-Folk und Weltmusik nicht Halt machen. Ein gewagtes Unterfangen, das jedoch zweifelsohne gelungen ist und in einer aufwändigen Aufmachung daherkommt.

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