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GREELEY ESTATES - Go west young man, let the evil go east

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Artist GREELEY ESTATES
Title Go west young man, let the evil go east
Homepage GREELEY ESTATES
Label FERRET RECORDS
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Ist es eigentlich schon so weit, dass man von “Neo-Emo” sprechen darf? Eine Band wie GREELEY ESTATES würde ich spontan unter dieser Schublade einsortieren wollen, auch wenn sich die Formation aus Phoenix, Arizona, weitestgehend erfolgreich gegen eine mögliche Einsortierung wehrt und dabei allerhand verschiedenes und schweres Geschütz auffährt. In den Staaten auf Science Records beheimatet wird die Band international von Ferret betreut (dies ist ihr dritter Longplayer) und das macht Sinn, denn mit ihrem Stil-Clash, der alles beinhaltet, was junge, schwarzhaarige, „Slim-Fit-Jeans-tragende“, alternative Menschen mögen, passen die extrovertierten „Chaos-Post-Core-Metal-Emo-Rocker“ doch ausgesprochen gut in das Label-Rooster. Aber den Göttern des Rock sei es getrommelt, hat man ein durchaus gutes Gespür für einnehmende Songs und Soundspielereien, die GREELEY ESTATES auch für Menschen interessant macht, die sich nicht unter oben genannter Beschreibung wieder finden.

So finden sich bereits auf dem Opener „Blue Morning“ fette Chöre wieder, die den hohen Screamo-Anteil und die vertrackte, aber stets groovende Gitarrenarbeit in das rechte Licht rücken. Dieses Stilmittel findet bereits auf dem nächsten Track „Go West Young man“ seinen frühen Höhepunkt, denn dort gibt es einen tollen Female-Vocals-Soul-Pop-Backing-Chor, der klar macht, mit wie viel Aufwand die Songs in Szene gesetzt wurden. Bei „If we are going out, lets go out in style“ (Gute Songtitel fast allesamt) deliriert die weibliche Mannschaft im Hintergrund einen Abzählreim, der die Schrei-Vocals trefflich konterkariert. So gibt es denn auf fast jedem Song eine kleine Zutat, die für Abwechslung sorgt, aber die Identität der Band nicht auseinander fallen lässt: Bei „In the Ashes“ sorgen zum Beispiel Schweden-Metal-Keyboards für Abwechslung, während „Mother Nature is a Terrorist“ fast als ein Clash zwischen RADIOHEAD und BLOC PARTY zu bezeichnen ist. Aber auch relativ straighte Kracher, wie „If she only knew“ oder dem Exklusiv-Titel „You’re just somebody I used to know“ sind auf der durchgängig guten Scheibe zu finden.

Kein Wunder also, dass die Jungs auf jeder großen Festival-Tour in den Staaten beteiligt waren oder es diesen Sommer wieder sein werden. Ähnlich wie PROTEST THE HERO oder FIRST TO LAST können GREELEY ESTATES mit einer Eigenständigkeit punkten, die von einer hohen Musikalität und einer Technicolor-Produktion unterstützt wird. So können sie eine eigene Duftmarke, in dem mittlerweile unübersichtlichen, Feld der „Neo-Emo“-Bands hinterlassen. Gutes Ding!

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