Band Filter

GREEN DAY - Uno

VN:F [1.9.22_1171]
Artist GREEN DAY
Title Uno
Label REPRISE RECORDS
Leserbewertung
VN:F [1.9.22_1171]
2.9/10 (14 Bewertungen)

Drei Jahre nach dem äußerst erfolgreichen „21st Century Breakdown“ melden sich GREEN DAY mit ihrer neunten Studioplatte „Uno“ zurück. Das besondere an diesem Silberling ist, dass er der erste Teil einer Trilogie ist, die sinnigerweise mit den Langrillen „Dos“ und „Tré“ im November bzw. Januar vervollständigt werden soll. Nach zwei inhaltsschweren Konzeptalben (bereits 2004 erschien „American Idiot“) kehren die Amis mit „Uno“ zu ihren Pop-Punk-Wurzeln zurück und erreichten damit sogleich hohe Chartpositionen (#3 in Deutschland, Platz 2 in UK).

Vorbei also die Zeiten gesellschaftskritischer Rockopern und zurück zum spaßbetonten Pop-Punk! Große Überraschungen waren da nicht zu erwarten und mal davon abgesehen, dass die Jungs um Sänger und Gitarrist Billie Joe Armstrong mit insgesamt 38 Songs, die jetzt innerhalb von vier Monaten veröffentlicht werden, recht fleißig waren, bietet zumindest „Uno“ nicht viel Neues. Für eine gute Skater-Party taugen die zwölf Songs jedoch allemal und natürlich ist auch was zum gefälligen Mitgrölen mit von der Partie. „Carpe Diem“ beispielsweise oder die letzte Single-Auskopplung „Let Yourself Go“, die mit ordentlich Schmackes nach vorn treibt. „Oh Love“ war die erste Vorab-Single, die bereits im Juli on air gegangen ist und seitdem in die Radiostationen rauf und runter gespielt wird. Eine gewisse stilistische Nähe zu „Boulevard of Broken Dreams“ vom „American-Idiot“-Longplayer ist hier nicht zu überhören und angesichts des Ohrwurm-Charakters der Nummer konnten die Kalifornier schon einmal bei ihrer großen Fan-Gemeinde punkten, die sicherlich auch vom knackigen „Angel Blue“ angetan sein wird. Die Aufforderung „Kill The DJ“ sollte derweil besser nicht wörtlich genommen werden. Auf jeden Fall wird sie vom alt gedienten Pop-Punk-Trio in groovende Ska- und Reggae-Vibes verpackt, was nicht zwingend den Geschmack der treuen Anhängerschaft treffen muss. Über alles betrachtet ist „Uno“ sehr radiotauglich ausgefallen. Genannt seien hier „Fell For You“ oder auch „Stay The Night“, beides Tracks ohne viele Ecken und Kanten, von denen es erst mit dem zackigen „Loss of Control“ wieder mehr auf die Ohren gibt. „Troublemaker“ sind anno 2012 ebenfalls eher handzahm als auf Krawall gebürstet und mit „Sweet 16“ steht der heutigen Jugend anscheinend auch nicht der Sinn nach wilder Punk-Revolte. Nachdem die Eltern schon alle Kämpfe ausgefochten haben, darf’s jetzt ruhig mal ein bisschen bequem sein und genauso klingt auch „Rusty James“.

Sieht man mal von den suchtbedingten jüngsten Ausrastern des Herrn Armstrong ab, präsentieren sich GREEN DAY mit dem ersten Drittel ihres musikalischen Triptychons einigermaßen glatt gebügelt. Entsprechend bietet „Uno“ zweifellos gut gemachten Pop-Punk auf College-Niveau, aber das Aha-Erlebnis bleibt beim Hören der Songs definitiv aus. Da ist für „Dos“ und „Tré“ noch ne Menge Luft nach oben.

Es ist noch kein Kommentar vorhanden.

Hinterlassen Sie einen Kommentar.

GREEN DAY - Weitere Rezensionen

Mehr zu GREEN DAY