
Artist | GREGOR MEYLE |
Title | Meylensteine Vol.2 |
Homepage | GREGOR MEYLE |
Label | EMBASSY OF MUSIC |
Leserbewertung |
Was verbindet ALPHAVILLE, die SPORTFREUNDE STILLER, HELENE FISCHER, MIA., HOWARD CARPENDALE und die HÖHNER? Sie alle haben Besuch von GREGOR MEYLE und seinem alten VW-Bus bekommen. Auch die Stars der zweiten Staffel der TV-Produktion haben sich zusammen mit dem 2007er Vize-Sieger der Pro-Sieben-Gesangs-Castingshow SSDSDSSWEMUGABRTLAD an die wichtigsten Orte ihrer Karriere begeben und über ihr Leben und den musikalischen Werdegang gesprochen. Wenn Musiker aufeinandertreffen, wird aber natürlich nicht nur gesprochen, sondern auch gemeinsam gejamt. Und dank seiner Teilnahme bei der VOX-Sendereihe „Sing meinen Song – Das Tauschkonzert“ ist Meyle natürlich auch ein ausgesprochener Spezialist für großartige Cover-Versionen.
So haben beispielsweise die Hits „Forever Young“, „Sounds Like Melody“ und „Big In Japan“ der Münsteraner Synthie-Pop-Veteranen APLHAVILLE einen Kammerkonzert-Anstrich erhalten, während bei den Gute-Laune-Muckern SPORTFREUNDE STILLER („Applaus, Applaus“, „New York, Rio, Rosenheim“, „Wellenreiten ’54“ und „Ein Kompliment“) fein instrumentierte Neuinterpretationen im Mittelpunkt stehen. Insbesondere die im Original sehr beschwingte Liebeserklärung „Ein Kompliment“ gefällt hier als von Gregor vorgetragene entschleunigte Klavierballade. Und wenn der 38-jährige mit Schlagergöttin HELENE FISCHER gemeinsame Sache macht, gefallen „Ich will immer wieder…dieses Fieber spüren“ (direkt aus der ungarischen Puszta importiert) und „Atemlos“ (der unvermeidliche Party-Smasher in einer reduzierten Slow-Motion-Variante) auch erklärten Schlagermuffeln. Der Graf (UNHEILIG) war am 01.10.2013 mit von der Partie, als HELENE FISCHER ihr Album „Farbenspiel“ live im Deutschen Theater in München präsentierte. Dessen Song „Ein kleines Glück“ steuert jetzt Gregor ebenso bei wie seine ganz eigene Glücksbotschaft „Das nennt man Glück“.
Den zweiten Silberling eröffnen vier Tracks der Berliner Elekto-Pop-Formation MIA. um Frontfrau Mieze Katz. Auch hier beweisen die Beteiligten vornehme Zurückhaltung, die aufhorchen lässt und insbesondere das eröffnende „Fallschirm“ und auch „Hungriges Herz“ sanft ins Ohr gleiten lässt. Aber auch „Biste Mode“ (mit etwas mehr Temperament) und das perlende „Tanz der Moleküle“ können sich hören lassen. Die größte Überraschung waren für mich allerdings die Lieder von HOWARD CARPPENDALE, vor allem „Tür an Tür mit Alice“ hat mit lebhaften Bluegrass-Impulsen ein ganz neues Gewand erhalten. „Ti Amo“ wurde derweil vom Schlagerschmalz befreit und wenn es „Hello Again“ heißt, geschieht dies mit geradezu karibischen Vibes. Die HÖHNER sind nicht nur Kölner Urgesteine, sondern auch Lieferanten unzähliger Karnevalshits. Etwa „Viva Colonia“, das gemeinsam mit GREGOR MEYLE einen Hauch Dixiland-Jazz atmet, während „Echte Fründe“ mit tiefenentspannten Bar-Sounds zur blauen Stunde bittet und die Frage „Wenn nicht jetzt, wann dann?“ im Midtempo mitsamt dezent jaulenden Gitarren gestellt wird. Als musikalisches Gastgeschenk präsentiert Gregor schließlich noch seine Interpretation von „Hej Kölle du bes e Jeföhl“, bevor er mit einem Medley die erste Meylensteine-Staffel aufleben lässt (mit Tracks von MICHAEL PATRICK KELLY, STEFANIE HEINZMANN, KARAT, SARAH CONNOR, den SÖHNEn MANNHEIMS, MATTHIAS REIM und LAITH AL-DEEN) und das Doppelalbum mit dem gefühlvollen „Hier spricht dein Herz“ aus der eigenen Feder ausklingt.
GREGOR MEYLE vereinigt auch auf „Meylensteine Vol.2“ ganz unterschiedliche Musiker und zeigt wie facettenreich und wandelbar deren Lieder sind. Hinter den Originalen muss sich hier auf jeden Fall keine einzige Neuinterpretation verstecken!
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