GREY WATERS - Below the ever setting sun

Irgendwer behauptete dereinst, dass man bei Katastrophenmeldungen oder Unglücken kurz betroffen ist, die gesehenen Bilder aber auch schnell wieder vergisst. Denn die menschlichen Schicksale, die hinter solchen Nachrichten stecken, kennen wir ja nicht, warum also lange drüber nachdenken? So in etwa kann das auch bei einer melancholischen CD geschehen, dass diese kurz auf die Stimmung drückt, man sie aber gleich wieder vergisst. „Hach ja – wie traurig“! So könnte man die Debut EP von GREY WATERS kurz und kanpp beschreiben. Und so klingt sie auch! Melancholischer Rock mit gelegentlichen Ausflügen in metallische Gefilde, mitunter ist auch Gekreische aus dem Black Metal-Genre zu hören.

Alles nicht wirklich schlecht, aber irgendwie auch alles zu seicht. So als hätte man es hier mit dem tieftraurigen Soundtrack einer Teenagerdepression zu tun, welche den Spagat zwischen Melancholie und Weinerlichkeit nicht wirklich zu schaffen vermag. Das wäre noch nicht mal so schlimm, hätte man nicht das Gefühl, das alles schon mal gehört zu haben. Durchaus wäre bei GREY WATERS mehr drin gewesen, aber es fehlen markante Momente, die im Gedächnis bleiben. Die CD läuft durch, sie schafft es auch partiell mitzureißen, nur um einen dann schliesslich Schulterzuckend alleine im Regen stehen zu lassen. Letztendlich ist „BTESS“ nach zwanzig Minuten vorbei und man erkennt: Nichts ist wahrhaftig im Gedächnis geblieben.

Warten wir mal ab, was die Australier als nächstes abliefern. Potential für eine gute Veröffentlichung ist vorhanden, aber dazu müsste man aufhören, auf Nummer sicher zu spielen und sich stattdessen aus den Schatten diverser düsterer Indiebands lösen. Hoffen wir, dass GREY WATERS dies auch tun werden.

Es ist noch kein Kommentar vorhanden.