
Artist | GRIEVING AGE |
Title | In Aloof Lantern, Thy Bequeathed A Wailer Quietus |
Homepage | GRIEVING AGE |
Label | LUGGA MUSIC PRODUCTIONS |
Leserbewertung |
Das Doom/ Death Metal Subgenre, welches einmal von Bands wie MY DYING BRIDE, den frühen PARADISE LOST (zu “Lost Paradise”-Zeiten), BEYOND BELIEF und den anfänglich noch finsteren CATHEDRAL (erinnert sich noch jemand an „Forrest Of Equilibrium“?) begründet wurde, ist relativ in Vergessenheit geraten und wurde vom Gothic Metal – wir reden hier von richtigem Gothic Metal, wie MY DYING BRIDEs „Turn Loose The Swans“, PARADISE LOSTs „Gothic“-Album oder dem Debüt von THE GATHERING, nicht diesem Gothic Pop, den man heute darunter versteht – beinahe völlig an die Wand gedrückt. Mit GRIEVING AGE aus Saudi Arabien (!!!) hat sich nun endlich wieder eine Band gefunden, die dieser Stilistik frönt und deren leicht altmodisch wirkende Huldigung an jene vergessene Spielart sich durchaus gefällig erweist.
Nur zwei Songs befinden sich auf „I.A.L.,T.B.A.W.Q.“ , diese bringen es aber auf eine Spielzeit von fast 37 Minuten. Somit sind also zwei schwere, überlange Death-Doom-Gothic-Epen angesagt, die eindeutig der Marschrichtung folgen, welche die Paten des Genres ausgegeben haben. Wer „As The Flower Withers“ von MY DYING BRIDE mochte, braucht gar nicht mehr weiterlesen, sondern kann sofort losrennen und sich die CD von GRIEVING AGE besorgen. Apropos MY DYING BRIDE, deren Aaaron Stainthorpse scheint die Jungs auch nicht übel zu finden, hat er doch nicht nur das Logo der Band entworfen, sondern zeigt sich auch für Cover und Artwork verantwortlich. Aber das ist nicht alles, die Band hat sich von Mastermind Dan Swano mixen und mastern lassen. Somit kann man gewiss sein, dass soundtechnisch nichts anbrennt.
Musikalisch gibt es keine Überraschungen – und das ist gut so! GRIEVING AGE erfüllen die geschaffene Erwartungshaltung zu 100%. Purer, depressiver und düsterer kann und sollte eine Band des Subgenres nicht klingen. Hier regieren Trauer, Dunkelheit, Verzweiflung und pure Elegie. Völlig ohne Kitsch gehen die Buben zu Werke und erschaffen ein musikalisches Bildnis tiefster Verzweiflung, in welcher ein geschundenes Individuum versucht gegen sein Schicksal anzukämpfen und doch weiß, das es nicht gewinnen kann. Die Schönheit und Intensität der Musik entsteht hier aus dem Wissen, dass das Ende nahe ist und am Ende der Verlust steht. Viel besser kann man Todessehnsucht und Depression musikalisch nicht darstellen. Aber es gibt immer noch ein aufbegehren gegen das unabwendbare Schicksal, welches sich in den hasserfüllten und extrem tiefen Vocals widerspiegelt, die allerdings zeitweise etwas verbesserungswürdig klingen.
Wer oben genannte Bands mag, sollte dieses 2-Track-Werk unbedingt anchecken. Ich bin sicher, dass wir von den Jungs aus Saudi Arabien noch etwas hören werden…
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