Band Filter

GRIVF - Yggradsil

VN:F [1.9.22_1171]
Artist GRIVF
Title Yggradsil
Homepage GRIVF
Label DET GERMANSKE FOLKET
Leserbewertung
VN:F [1.9.22_1171]
0.0/10 (0 Bewertungen)

Werte Gemeinde! Wir haben uns hier versammelt, um dem alten Glauben zu gedenken, der seit Anno Domini mit Feuer und Schwert gehetzt und verfolgt wurde. Trotz aller Verfolgung und allem christlichen Hass hat er bis heute Bestand. Bestand in unseren Herzen und in unserer Musik. Unser besonderer Gast auf dieser Veranstaltung ist Isar, der Kopf hinter GRIVF. Seit nunmehr 2006 beschwört er die Runen und prophezeit düstere Visionen aus der Vergangenheit. Isar, lass uns an deinen Runengesängen teilhaben.

Mit „Helfarer“ steigt diese Doom-Scheibe ein. Langsame Akustikgitarren intonieren die düstere Stimmung, die sich während des ganzen Albums nicht ändert. Diese werden von Isars Gesängen begleitet, mal sauber gesprochene Vocals, mal tiefe kehlig-bedrückende Worte. Nach einigen Minuten gesellt sich nun auch eine Gitarre hinzu, die düster und bedrohlich klingt. Das folgende „Ask“ marschiert nach dem gleichen Schema voran. Doch der Kracher folgt mit „Mimirs Wisdom“. Ein rhythmisches Trommel-Intro, welches wohl selbst von alten Druiden komponiert sein könnte, erschallt. Begleitet von dröhnendem Trauertragendem Gitarrensound wälzt sich der Song voran. Langsam aber unaufhaltsam. Wobei wir da jetzt beim Knackpunkt dieser CD wären – „schneller ist besser“ sucht man hier vergebens. Nicht selten kommt es vor, dass nur 1 Gitarrenhieb auf 5 Sekunden ertönt und so die Spiellänge von 55 Minuten bei gerade mal 5 Songs erklärt. Dazu kommt Isars grollende Stimme, die den letzten Funken Hoffnung in tiefster Melancholie erdrückt. Klanglich erstrahlt dieses Untergangswerk ebenso düster. Stimme, Drums und Gitarre ergänzen sich und wissen zu überzeugen, wobei für meinen Geschmack die Saiteninstrumente etwas zurückhaltend produziert wurden.

Final weiß ich eigentlich nicht genau, wie mein Urteil ausfallen soll. Diese Scheibe glänzt weder durch Ideenreichtum noch durch perfides Instrumentenspiel oder gesangliche Erhabenheit – aber sie glänzt. So bleibt mir eigentlich nur zu sagen, dieser vertonte Suizid ist auf jeden Fall eine Hörprobe wert.

Es ist noch kein Kommentar vorhanden.

Hinterlassen Sie einen Kommentar.

Mehr zu GRIVF