
Artist | GUSTER |
Title | Evermotion |
Homepage | GUSTER |
Label | NETTWERK |
Leserbewertung |
Fünf Jahre ließen sich die aus Boston, Massachusetts stammenden Alternative-Rocker GUSTER Zeit für den Nachfolger ihres Erfolgsalbums „Easy Wonderful“. Ein Album, das damals trotz des Erfolges doch ziemlich zwiespältig von der Presse und den Fans aufgenommen wurde. Es bekam genau so viel Lob wie auch negative Kritik. Jetzt kommt also „Evermotion“ heraus und man ist positiv überrascht. GUSTER sind ja keine Neulinge mehr. Seit 1991 gibt es die Band nun schon und nie klangen sie frischer als jetzt.
Allen Orientierungslosen und Neueinsteigern wird man in Zukunft wohl „Evermotion“ als Startpunkt empfehlen, nicht nur weil es sich vielleicht um die bisher beste Langrille der Band handelt, sondern vor allem weil es wie ein Best-of-Album, einen Querschnitt durch das bisherige Schaffen bietet. Der von „Long Night“ bereits bekannte, bewusstseinserweiternde Einschlag ohne Zuführung bestimmter Halluzinogene, gelingt wunderbar. Ach wenn die Lagerfeuerromantik, so unvermittelt und kurz vor Schluss kommt, dass die eine oder andere Sekunde länger dem Stück sicher keinen Abbruch getan hätte. Sei es drum: „Lazy Love“ bietet den besten Song des Longplayers, der mitsamt seiner Hörerschaft mal eben einen kleinen Ausflug in die verträumten 60er macht und voller Blumengirlanden zurückkehrt, wo „Doin‘ It By Myself“ noch leicht schläfrig wartet. Mit „Farewell“ gibt es dann noch einen astreinen Abschied, bis das neueste Werk von GUSTER zwar ein Stück weniger erschöpfend, aber genauso erheiternd endet, wie man es bisher von ihnen bisher gewohnt war.
Dass sich diesem musikalisch makellose Silberling hinter einem nichtssagenden und etwas lieblos wirkenden Albumcover versteckt, bleibt der einzige Kritikpunkt an „Evermotion“. Aber wenn man sonst nichts findet, woran man herum meckern kann, haben sie wohl verdammt viel richtig gemacht. Beinahe schon beängstigend ist die Tatsache, wie spielerisch leicht sich GUSTER auch auf diesem Terrain des Alternative Rocks mit psychedelischem Hauch bewegen. Auch ohne jeglichen Fuzz-Wahnsinn büßen ihre Songs fast nichts an Dichte und Intensität ein. „Evermotion“ reiht sich so nahtlos in ihre Diskografie ein, es unterstreicht einmal mehr, dass die Band noch immer für Überraschungen gut ist und vor allem in all den Jahren beileibe nicht ihr Pulver verschossen hat.
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