
Artist | HAEMOTH |
Title | In Nomine Odium |
Homepage | HAEMOTH |
Label | DEBEMUR MORTI |
Leserbewertung |
Einige Jahre war es still um Haemoth und sein selbstbetiteltes Black Metal-Projekt. Nun haben sich der Multi-Instrumentalist und Drummer Syht ein weiteres Mal aufgemacht und mit „In Nomine Odium“ ein Album aufgenommen, das die Erwartungen jedes HAEMOTH-Anhängers sicherlich erfüllen wird.
So gehen die Franzosen auch dieses Mal keinerlei Kompromisse ein und zelebrieren brutalen, gnadenlosen Black Metal mit einem starken Noise-Einschlag. Das Duo ballert nach dem verstörenden Intro „Odium“ mit „Slaying the Blind“ alles in Grund und Boden. Schrille Raserei-Riffs, brutales Drumming und verzerrte Vocals stehen hier im Vordergrund. Wer diesen Frontal-Angriff übersteht, erlebt mit dem folgenden „Demonik Omniscience“ ein nicht weniger brachiales Stück Black Metal, dem man nach gut 7Min. Inferno einen atmosphärischen Einschub, mit einem düsteren Sample und gnadenlos hereinbrechenden Midtempo-Riffing gönnt. Ein solcher Einschnitt tut dem HAEMOTH-Sound sicherlich gut, wird der extrem aggressive Noise-Klang doch ansonsten sehr schnell sehr anstrengend. Und die Franzosen tun uns diesen Gefallen und lassen mit „Spiritual Pestilence“ einen schleppenden Track folgen, der zwar tempomässig nicht so reinballert, aber durch die extreme Distortion nicht weniger brutal wirkt! Und das ist wiedermal die Krux bei dieser HAEMOTH-Veröffentlichung. So ist z.B. „Disgrace“ ein herausragender Black Metal-Song mit Tempo-Wechseln, gnadenloser Raserei, eingeschobenen Midtempo-Passagen und eiskalten Grooves. Diese werden aber von einer derartigen Noise-Verzerrung überlagert, dass es hier, wie auch beim Rest des Albums wirklich schwer wird, vor einem Tinnitus-Anfall die wirklich gelungene Struktur der Songs zu entdecken. Alleine „Son of the Black Light“ wäre mit seinem düsteren Einstieg, dem schleppenden Abschluss und dem infernalischen Mittelteil mit dem eingewobenen Midtempo-Part ein Black Metal-Highlight der ersten Klasse! Doch der Noise-Sound macht auch diesen Track nur sehr schwer zugänglich…
Wirklich schade, denn dieses französische Duo hat schon seit Ewigkeiten das Potenzial, wirklich etwas Großes zu reißen. Aber durch die wirklich extreme Herangehensweise in der Produktion macht man es den Hörern alles andere als leicht. Und das mit voller Absicht…
Fafnir
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Frankreich entwickelt sich ja in letzter Zeit immer mehr zum Schmelztiegel des Black Metals, gerne auch in seiner ursprünglich klirrend-kalten, nordischen Früh-90er Form. So auch bei dem Duo HAEMOTH, welches nach recht langem, verstörendem Intro „Odium“ mit der Ur-Black Metal-Keule „Slaying the Blind“ losrattert, als hätt´s die letzten 20 Jahre gar nicht gegeben und Norwegen wäre immer noch der schwarze Mittelpunkt der Finsternis.
Haßerfülltes Gekeifkrächze, sirrende Klampfen und tackerndes Schlagzeug, fertig sind die Zutaten für rohen, aber dennoch anständig produzierten und morbid-melodischen Black Metal. Das fast 10-minütige „Demonik Ominiscence“ kreischt und deibelt in bester Früh-IMMORTAL/ GORGOROTH/ EMPEROR/ DARKTHRONE-Manier trotz seiner Länge alles platt und weist die beiden schwarzen Gesellen als fähige Songwriter aus. Aber selbst wüste Raserei-Orgien wie „Disgrace“ werden immer wieder von langsameren Parts durchzogen, das mächtige „Son of the Black Light“ beginnt gar akustisch-kalt. Das wiederum fast 10 Minuten lange Schlußteil „…and then Came the Decease“ lässt einem zu Beginn mit frostig-kalten Klampfen das Blut in den Adern gefrieren, bevor majestätisch vorangeschritten wird und in bester IMMORTAL-Epic-Manier gedoomblackt wird – die letzten Minuten kann man dann allerdings eher als krankes Outro ansehen.
Gegen die großen Vorreiter kann man zwar noch nicht anstinken, aber in Lauerstellung haben sich HAEMOTH mit diesem überraschend starken Werk schon mal gebracht!
MOSES
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