
Artist | HARVEST RAIN |
Title | Blood Hymns |
Homepage | HARVEST RAIN |
Label | OPN |
Leserbewertung |
Nach “Night Chorus” die nächste HARVEST RAIN-Veröffentlichung auf dem französischen OPN Label. Allerdings handelt es sich nicht zwangsläufig um neueres Material, da die hier vertretenen Stücke aus dem Jahre 2002 stammen. Immerhin wurden sie deutlich besser produziert/ gemastered als der Vorgänger, wenngleich vielleicht ein wenig zu höhenlastig. Der inhaltlich nicht ganz nachvollziehbare Titel „Blood Hymns“ wird durch ein stimmungsvolles Cover untermalt, welches gleichermaßen kraftvoll wie melancholisch ausfällt. Dazu passend wird musikalisch wiederum eine geisterhafte Atmosphäre geboten: Neofolk plus elektronische Elemente plus die seltsam gleichmütige Stimme Jason Thompkins’, der bei den Aufnahmen von 6 weiteren Musikern unterstützt wurde.
So weit so gut so überzeugend. Der Samhain Folk mit Cold Wave Einflüssen („Thuletide“) kann mich wiederum (überwiegend) in seinen Bann ziehen, die konzeptionelle Seite hingegen fällt dieses Mal SEHR fragwürdig aus. Stichwort Miguel Serranos Partizipation beim Titel „My Butterfly“, wo der 1917 geborene Chilene ein paar Worte zum besten geben darf. Dieser „nette“ alte Herr wurde als Verfechter eines sogenannten „esoterischen Hitlerismus“ bekannt und verfasste darüber einige literarische Machwerke. Früher auf diplomatischem Parkett zugegen avancierte er später zum Vorsitzenden der nationalsozialistischen Partei Chiles. Zitat Wikipedia: „Serrano bezeichnete Adolf Hitler als Avatar des hinduistischen Gottes Vishnu und als „Messias“, eine Auffassung, die er offenbar von der Wahlinderin Savitri Devi Mukherji übernommen hatte. Zudem behauptete er in den 1970ern, dass Hitler im Inneren der hohlen Erde noch am Leben sei und plane, mit Hilfe von hochentwickelten Flugscheiben das Dritte Reich zu vollenden.“
Zwar betonen HARVEST RAIN den rein esoterischen Bezug zum Südamerikaner, doch irgendeine Form der Abgrenzung/ Auseinandersetzung findet nicht statt. Insofern eine zwiespältige Tonscheibe: Musikalisch gediegen doch ideologisch ruchbar. Möge sich jeder selbst ein (Klang-)bild machen!
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