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HEAVY HEAVY LOW LOW - Everything’s watched, everyone’s watching

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Artist HEAVY HEAVY LOW LOW
Title Everything’s watched, everyone’s watching
Homepage HEAVY HEAVY LOW LOW
Label FERRET MUSIC/ NEW WEATHERMAN RECORDS
Leserbewertung
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8.0/10 (2 Bewertungen)

Betrachtet man das Backcover von „Everything’s watched, everyone’s watching” an, weiß man sofort, was einen erwartet, denn das, was da eklig im Abfluss hängt, beschreibt die Musik der fünf Amis ganz gut… haarig. Ob einem nun die Haare zu Berge stehen oder man sie ordentlich geschüttelt durch die Luft fliegen lässt, bleibt dabei dem eigenen Geschmack überlassen. Zumindest hat man es mit ehrlichen Leuten zu tun, die gerne zugeben, dass sie nicht wirklich Ahnung vom Spielen haben und auch die Plattenfirma bezeichnet das Tun der Band eher als Attacke auf die Instrumente. Das eröffnet ganz neue Beziehungsformen, denn bei den Fünfen handelt es sich durchgehend um Adrenalinjunkies. Was Papi als puren Krach bezeichnen würde, versteht man nun als NoiseCore, für die experimentellen Einlagen gibt’s noch das Beiwort „Prog“ obendrauf. Es rumpelt und kracht in den Bässen, derbe Speedpunkpassagen sorgen für des Drummers Tennisarm und auch ansonsten zelebriert man reichlich sinnloses Chaos mit eingestreutem Melodiefaktor – so meint man zu Beginn von „Kids, Kids, Kids“ es würden gleich die BLINK182 Jünger losmaulen, wenig später sorgt Amplifierglühen und Einhaltung sämtlicher Dissonanz für verzerrte Freude.

HEAVY HEAVY LOW LOW können trotz der gewollten brachialen Frickelorgie für lichte Momente sorgen – wenn Plärrmaul Robbie Smith sich irgendwo zwischen versoffenem bierbäuchigen Nervnachbarn und Frauen-schlagendem Psychopathen mal verständlich ausdrückt – dann wird’s sympathisch. Da schlägt er uns den Spiegel der Gesellschaft mit voller Wucht vor die Füße. Da wird es klar wie Splitter in den Augen, dass sich hinter Titeln wie „Buddy you make no sense“ durchdachtes Textwerk versteckt. Ob melancholisch, nekrophil oder masochistisch, Smith verbrennt nicht nur den eigenen Gehirnmüll in seiner Shout-Deponie. Man will ihm aber auch nicht widersprechen, wenn er „What’s gone wrong with me“ sinniert, dafür gibt er auf dem nur 22 Minuten anhaltenden Album bereits selbst zu viele Antworten. HEAVY HEAVY LOW LOW treten definitiv Arsch – allerdings bleibt bei Ihnen der Stiefel im Allerwertesten stecken, wer sich die Schmerzen vorstellen kann, weiß auch, was ihn auf den 11 Tracks erwartet. Für alle, die gern nackt Gotcha spielen… Alle anderen dürfen sich den schräg folkigen Bonuscovertrack „There’s a bat“ anhören…

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