
Artist | HELDENTOD |
Title | COLD SPRING RECORDS |
Homepage | HELDENTOD |
Label | The Ghost Machine |
Leserbewertung |
Der Name lässt doch sicher wieder den einen oder anderen selbsternannten Sittenwächter den Hals in die Höhe recken. Aber entgegen naheliegender Vermutungen kommt HELDENTOD aus dem sonnigen Kalifornien, und der Name ist wohl nur einem Faible für hart klingenden deutschen Wortschatz zu verdanken. HELDENTOD begann 2005 mit dem Ziel, die weniger bekannten Seiten der Geschichte des 20. Jahrhunderts zu erforschen. So basiert auch das erste Album „La mort en face“ auf Gedichten des französischen Schriftstellers Robert Brasillach, der während des Zweiten Weltkrieges mit den deutschen Besatzern kollaborierte, weswegen er nach Kriegsende hingerichtet wurde.
Mit dem nunmehr vierten Album „The Ghost Machine“ hat sich einiges verändert. HELDENTOD lassen ihre Neofolk- und Martial-Industrial-Wurzeln vollständig hinter sich, um sich allein auf Death Electronics zu konzentrieren. Wer aber nun denkt, dass es damit monoton würde, der irrt. Denn gleich mit dem Titeltrack erschafft der Künstler mit feinen Dark Ambient-Klängen und der betörenden Unterstützung einer Jill Lovinitnun ein beeindruckendes Oeuvre. „Incorruptible“ ist Angstpop in bester Galakthorrö-Manier. „Encystment process“ gibt dann doch eine kleine Retrospektive zu den Anfängen von HELDENTOD: majestätischer, wuchtiger Martial-Industrial. Schon allein für diese drei Tracks sollte man sich sofort dieses Album holen. Die fünf verbleibenden Stücke sind dann allesamt der neuen Bestimmung Power Electronics und Death Industrial gezollt. Solide Tonkunst mit diversen Samples und beschaulicheren Passagen. Thematisch gehen HELDENTOD Jahrhunderte in der Zeit zurück und bedienen sich Szene-beliebter Aspekte wie Ahnenkult, Menschenopfer, altem Glauben, …
Obwohl es schade ist, dass HELDENTOD seine alten Wurzeln gekappt hat, sind aber auch die neuen Triebe äußerst gelungen. Wie schon gesagt sind vor allem die ersten drei Tracks richtige Kracher und auch der Rest kann sich hören lassen. Sehr empfehlenswert.
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