
Artist | HENRIK N. BJÖRKK |
Title | I End Forever |
Homepage | HENRIK N. BJÖRKK |
Label | HORCH AUDIO |
Leserbewertung |
Dunkel ist die Welt des Schweden Henrik N. Björkk und Eingeweihte wissen: Das „N“ steht für „Nordvargr“ und somit auch für unzählige Projekte in den Bereichen Industrial und Dark Ambient. MZ.412, FOLKSTORM oder TOROIDH seien hier beispielsweise genannt. Ihnen gemein ist die ablehnende Haltung gegenüber der Gesellschaft und „normalen“ Soundstrukturen. Als ich im Presseinfo davon las, dass er mit seiner neuen – augenscheinlich ja sehr persönlich betitelten – Scheibe eingängigere Wege beschreiten wolle, horchte ich auf. Der Skandinavier auf dem Weg in den Pop-Olymp? Dem ist natürlich nicht so und doch ist manches anders…
Zunächst fällt das wunderschön gestaltete Cover-Artwork des französischen Künstlers Jean-Sébastian Rossbach auf, welches bereits beide musikalischen Prinzipien dieser CD vorwegnimmt: Schönheit und Zerfall. Dargestellt durch das Gesicht der aparten Dame, welches von ihrem eigenen Schädel überblendet wird. Danach beginnt Björkks ureigener Mikrokosmos, der auch hier wieder mit bizarren Einfällen überrascht. So findet man in einigen Stücken eine Art nachvollziehbaren Beat, zwar recht krank realisiert, aber mit einem gewissen Hang zu Drum ‚n’ Bass. Darüber werden Sprachfetzen gelegt, verfremdetes Flüstern, die altbekannten Dronen, das alles recht luftig locker mit viel Spiel für die einzelnen Elemente. „Patterns Emerging 2“ besitzt sogar einen Hauch von Melodieansatz mit klassischen Synthies. Ansonsten wabbert und blubbert es eher atmosphärisch vor sich hin, ohne dass es allerdings düster wirkt. Henrik verfolgt hier einen Cybertechno-Ansatz, nur in skelettierter Art und Weise, so wie vielleicht in 100 Jahren der Mainstream klingen könnte.
Alles in allem nicht so abnorm, wie man das vom Meister gewöhnt ist, aber immer noch schwer verdaulich. Am besten als Gesamtwerk zu genießen und als Hintergrundbeschallung keiner allzu anstrengenden Tätigkeit. Mein Respekt vor so viel stilistischer Offenheit! Als Bonus befindet sich ein Video zu beiden Parts von „Patterns Emerging“ auf der Scheibe, gestaltet von Maximilian Jänicke (Raw Image) und bestehend aus surrealen geometrischen Formen. MTV? Nie!
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